Nationale Alleingänge oder internationale Kooperation? - Stiftung ...
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Die Rohstoffpolitiken der G20-Staaten<br />
auf die <strong>internationale</strong> Agenda zu setzen, ist allerdings<br />
China.<br />
Transparenzinitiativen<br />
Die USA sind Vorreiter in der Schaffung bindender<br />
Transparenzverpflichtungen für Zahlungsflüsse und<br />
einer strengeren Durchsetzung der Sorgfaltspflicht in<br />
den Handelsketten von sogenannten Konfliktmineralien<br />
im Rohstoffsektor. In der EU verhandeln zurzeit<br />
Rat und Parlament darüber, ob Zahlungen im Zusammenhang<br />
mit Rohstoffen künftig offengelegt werden<br />
müssen. Zu den größten Befürwortern dieser Offenlegung<br />
gehört Frankreich, während Deutschland und<br />
Großbritannien der Initiative kritisch gegenüberstehen.<br />
Seitdem die US-amerikanische Börsenaufsicht<br />
(Securities and Exchange Commission, SEC) Richtlinien<br />
für die Transparenz von Zahlungen im Rohstoffsektor<br />
veröffentlichte, hat das Thema auch in anderen<br />
Ländern wie Kanada an Dynamik gewonnen. Ob sich<br />
weitere G20-Länder diesem Trend anschließen werden,<br />
ist jedoch fraglich. Australien lässt bislang keine<br />
Ambitionen in diese Richtung erkennen. Auch bei<br />
den Schwellen- und Entwicklungsländern ist dies aufgrund<br />
der Interessenlage eher unwahrscheinlich.<br />
Etwas besser stehen die Chancen für die freiwillige<br />
Extractive Industries Transparency Initiative (EITI). Ihr<br />
Ziel ist es, Korruption zu bekämpfen und gute Regierungsführung<br />
zu fördern. Sie beruht auf einer Art<br />
doppelter Buchführung, wobei sowohl rohstofffördernde<br />
Unternehmen Zahlungen an Regierungen in<br />
Förderländern (Steuern, Förderabgaben und Ähnliches)<br />
als auch die Regierungen selbst die empfan-<br />
tive<br />
nicht nur in ihren Abschlussdokumenten wiederholt<br />
ausdrücklich unterstützt. Länder wie Australien,<br />
Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, die<br />
USA und das Vereinigte Königreich sind der EITI als<br />
Stakeholder beigetreten, Indonesien ist Kandidatenland<br />
für die Anerkennung als vollständiger Erfüller<br />
der EITI-Standards. Die großen Schwellenländer wie<br />
Brasilien, Argentinien, Mexiko und Indonesien verhalten<br />
sich bislang allerdings reserviert, da aus ihrer<br />
Sicht die bisherige Offenlegung ausreicht.<br />
SWP Berlin / BGR Hannover<br />
Analyse und Vergleich der<br />
Rohstoffstrategien der G20-Staaten<br />
Februar 2013<br />
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