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Nationale Alleingänge oder internationale Kooperation? - Stiftung ...

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Die Rohstoffpolitik<br />

federführend erarbeitet hat. Im Februar 2011 wurde<br />

im BMWi eine Unterabteilung »Rohstoffpolitik« eingerichtet,<br />

die sich mit der heimischen Rohstoffversorgung<br />

wie auch mit dem Recycling und dem Zugang<br />

zu <strong>internationale</strong>n Rohstoffen auseinandersetzt. Insbesondere<br />

wurde die Unterabteilung mit dem Aufbau<br />

bilateraler Rohstoffpartnerschaften betraut. 16<br />

Um die Rohstoffstrategie zu unterstützen und umzusetzen,<br />

wurden weitere institutionelle Veränderungen<br />

vorgenommen: Im Oktober 2010 wurde die bei<br />

der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe<br />

(BGR) angesiedelte Deutsche Rohstoffagentur<br />

(DERA) gegründet, welche als Kontakt- und Informationsplattform<br />

zwischen Industrie und Politik dienen<br />

soll. Eine ihrer Hauptaufgaben ist es, die <strong>internationale</strong>n<br />

Märkte für mineralische Rohstoffe und fossile<br />

Energieträger zu beobachten. 17 Die BGR ist die zentrale<br />

geowissenschaftliche Beratungsstelle der Bundesregierung.<br />

Sie informiert die Bundesregierung und die<br />

deutsche Wirtschaft in geowissenschaftlichen und<br />

rohstoffwirtschaftlichen Fragen. Außerdem ist sie eine<br />

Durchführungsorganisation der deutschen Entwicklungszusammenarbeit.<br />

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz<br />

und Reaktorsicherheit (BMU) beschäftigt sich im Rohstoffbereich<br />

vor allem mit dem Thema Ressourceneffizienz.<br />

Im Februar 2012 wurde das vom BMU entworfene<br />

Deutsche Ressourceneffizienzprogramm<br />

<br />

(ProgRess) von der Bundesregierung verabschiedet.<br />

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

und Entwicklung (BMZ) ist für entwicklungspolitische<br />

Aspekte der Rohstoffpolitik zuständig.<br />

Um Interessendivergenzen zwischen den verschiedenen<br />

Akteuren auszuloten, Kompetenzrangeleien<br />

zwischen den Ressorts zu überwinden und eine einheitliche<br />

Linie in der Rohstoffpolitik zu finden, wurde<br />

im Jahr 2007 der Interministerielle Ausschuss (IMA)<br />

Rohstoffe gegründet. Mitglieder dieses IMA, der vom<br />

BMWi geleitet wird, sind das Bundeskanzleramt, das<br />

Auswärtige Amt (AA), das BMZ, das BMU, die Bundes-<br />

ministerien der Finanzen (BMF), für Ernährung, Landwirtschaft<br />

und Verbraucherschutz (BMELV), für Bildung<br />

und Forschung (BMBF), für Verkehr, Bau und<br />

Stadtentwicklung (BMVBS) sowie das Bundesministerium<br />

des Innern (BMI). Außerdem nehmen Vertreter<br />

weiterer Behörden wie der BGR und der Bundesbank<br />

sowie Vertreter des Bundesverbands der Deutschen<br />

Industrie (BDI) und anderer Verbände als Sachverständige<br />

teil. 19<br />

Neben dem BDI, der wiederholt große, öffentlichkeitswirksame<br />

Rohstoffkongresse (2005, 2007 und<br />

2010) veranstaltete, 20 haben sich auch andere Verbände<br />

intensiv mit dem Thema Versorgungssicherheit<br />

befasst, etwa der Deutsche Industrie- und Handelskammertag<br />

(DIHK) und die Vereinigung Rohstoffe und<br />

Bergbau (VRB). Der DIHK machte beispielsweise »Energie<br />

und Rohstoffe für morgen« zu seinem Jahresthema<br />

2012.<br />

Während die Industrie eng in die Rohstoffpolitik<br />

der Bundesregierung eingebunden ist, bemängeln<br />

zahlreiche zivilgesellschaftliche Organisationen, beispielsweise<br />

das Global Policy Forum, gerade bei kritischen<br />

Themen wie Transparenz und Rohstoffpartnerschaften<br />

nicht genügend Gehör zu bekommen. Anders<br />

als den Industrieverbänden geht es ihnen dabei in<br />

erster Linie nicht um die Versorgungssicherheit der<br />

deutschen Wirtschaft, sondern um eine Verbesserung<br />

der ökologischen und sozialen Rahmenbedingungen<br />

in rohstoffreichen Entwicklungsländern.<br />

Konzeptionen und Strategien<br />

Im Oktober 2010 legte das BMWi die Rohstoffstrategie<br />

der Bundesregierung vor. Sie schafft einen allgemeinen<br />

Rahmen, der die Ziele und Aufgaben der verschiedenen<br />

Politikbereiche zusammenführt. Entwicklungspolitische<br />

Aspekte der Rohstoffpolitik stehen im<br />

Mittelpunkt des Dokuments Entwicklungspolitisches Strategiepapier<br />

Extraktive Rohstoffe des BMZ aus dem Jahr<br />

16 Vgl. BMWi (Hg.), »Brüderle: ›Weiter Tempo machen zur<br />

Rohstoffsicherung‹«, Pressemitteilung, 2.2.2011,

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