Nationale Alleingänge oder internationale Kooperation? - Stiftung ...
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Argentinien<br />
fast vollständig in Provinzen aufgeteilt ist, sind nahezu<br />
ausschließlich die Regierungen der Provinzen für<br />
die Vergabe von Lizenzen für Projekte zur Erkundung<br />
und Gewinnung von Mineralien zuständig.<br />
Institutionell ist der Bergbausektor nicht besonders<br />
stark aufgestellt. Auf bundesstaatlicher Ebene sind<br />
Angelegenheiten des Bergbaus auf der zweiten Ministerialebene<br />
angesiedelt, bei einem Sekretariat (Secretaría<br />
de Minería) im Ministerium für Föderale Planung,<br />
Öffentliche Investitionen und Dienstleistungen<br />
(Ministerio de Planificación Federal, Inversiones Públicas<br />
y Servicios). Das Bergbausekretariat besteht wiederum<br />
aus zwei Abteilungen, dem <strong>Nationale</strong>n Direktorat<br />
für Bergbau (Dirección Nacional de Minería) und<br />
dem Direktorat zur Strategischen Regionalplanung<br />
(Dirección Nacional de Planificación Estratégica Regional).<br />
Dem Sekretariat zugeordnet ist auch der Argentinische<br />
Geologische Bergbaudienst (Servicio Geológico<br />
Minero Argentino, SEGEMAR) 19 als technischwissenschaftliche<br />
Behörde. 20 Im nationalen Kongress<br />
sind zwei Ausschüsse (für Bergbau in der Abgeordnetenkammer<br />
und für Bergbau, Energie und Kraftstoffe<br />
im Senat) für die Thematik zuständig. 21 Im Bundesrat<br />
für Bergbau (Consejo Federal de Minería, Cofemin)<br />
sind die für die Verwaltung der mineralischen Rohstoffe<br />
zuständigen Behörden aus 15 Provinzen vertreten.<br />
Dieses Fachorgan berät das Sekretariat für<br />
Bergbau in Fragen der branchenbezogenen Politik. 22<br />
Die privatwirtschaftlichen Interessen des Sektors<br />
sind in verschiedenen Verbänden organisiert, wie<br />
der Kammer der Bergbauunternehmer (Cámara de<br />
Empresarios Mineros, CAM) <strong>oder</strong> der Gruppe der Erkundungsunternehmen<br />
(Grupo de Empresas Mineras<br />
Exploradoras de la República Argentina, GEMERA).<br />
Diese Assoziationen bevorzugen die direkte Kommunikation<br />
mit der Exekutive auf Bundes- sowie auf Provinzebene,<br />
weil sie den Anliegen der Bergbauunternehmen<br />
in der Regel offener gegenübersteht als der<br />
Kongress. Auch die Bergarbeiter haben sich in einer<br />
eigenen Gewerkschaft organisiert, der Asociación<br />
Obrera Minera Argentina (AOMA). 23<br />
Die seit 2007 amtierende Regierung unter Cristina<br />
Fernández de Kirchner betreibt eine gegenüber der<br />
Bergbauindustrie wohlwollende Politik mit zurückhaltenden<br />
staatlichen Regulierungsmaßnahmen, die<br />
ein investitionsfreundliches Klima sicherstellen soll.<br />
Sie wird von vielen Provinzexekutiven unterstützt,<br />
die der Bundesregierung politisch nahestehen. Der<br />
Oberste Gerichtshof indes gilt in seiner aktuellen<br />
Zusammensetzung wegen seiner umweltschützenden<br />
Rechtsprechung als »grün«, so dass ökologische Anliegen<br />
durchaus die Chance haben, sich auf juristischem<br />
Wege gegen politisch-ökonomische Interessen durchzusetzen<br />
(Beispiele hierfür unter »Ausblick und Bewertung«,<br />
S. 31f).<br />
Konzeptionen und Strategien<br />
aufgrund der Ambiguität des alten Verfassungstexts in dieser<br />
Frage – als nationales <strong>oder</strong> provinziales Eigentum uneinheitlich<br />
behandelt worden.<br />
18 Das Ressort für Umwelt und Nachhaltige Entwicklung<br />
besitzt ebenfalls den Status eines Sekretariats. Dieses ist aber<br />
dem Präsidentenamt (Secretaría de Ambiente y Desarrollo<br />
Sustentable, unter Jefatura de Gabinete de Ministros) zugeordnet.<br />
19 Servicio Geológico Minero Argentino,