Nationale Alleingänge oder internationale Kooperation? - Stiftung ...
Nationale Alleingänge oder internationale Kooperation? - Stiftung ...
Nationale Alleingänge oder internationale Kooperation? - Stiftung ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Die Vereinigten Staaten von Amerika (USA)<br />
fand im März 2012 eine weitere trilaterale Konferenz<br />
in Tokyo statt. 37<br />
Vorratshaltung (National Defense Stockpile)<br />
Die Regierung hält seit dem Zweiten Weltkrieg Lager<br />
kritischer Metalle, die für die Verteidigungsindustrie<br />
bedeutsam sind. Diese werden von der Strategic<br />
Minerals Division der Defense Logistics Agency (DLA<br />
Strategic Minerals) des DOD verwaltet. Aufgrund der<br />
sinkenden Rohstoffpreise hatte die Lagerhaltung in<br />
den 1990er Jahren an Bedeutung verloren, das DOD<br />
veräußerte zahlreiche Rohstoffe. In den letzten Jahren<br />
hat zumindest die Debatte über die Bevorratung kritischer<br />
Mineralien wieder an Dynamik gewonnen,<br />
auch wenn es bislang nicht zu einer größeren Aufstockung<br />
der Lager gekommen ist.<br />
<br />
<br />
es im Jahr 2010 nur noch 25 Rohstoffe an 17 Orten, <br />
von Basismetallen wie Zink, Kobalt und Chrom bis hin<br />
zu Edelmetallen wie Platin, Palladium und Iridium.<br />
Momentan hält die DLA konstante Vorräte an Beryll,<br />
Beryllium, Germanium, Iridium, Niob, Quarz, Tantal<br />
und Zinn. Derzeit verkauft werden Chrom, Ferrochrom,<br />
Ferromangan, Kobalt, Manganerze, Platin,<br />
Talkum, Metallpulver aus Wolfram, Wolframerze und<br />
-konzentrate sowie Zink. Bestände von Aluminiumoxid,<br />
Antimon, Bauxit, Chromit, Flussspat, Kadmium<br />
und Kupfer-Beryllium-Vorlegierungen wurden bereits<br />
vollständig veräußert, der Verkauf von Berylliummetall<br />
(vakuumvergossen) ist ausgesetzt worden. 39<br />
Seltene Erden werden gegenwärtig nicht gelagert. <br />
Als Reaktion auf die sich wandelnden Rahmenbedingungen<br />
wies der Kongress das DOD 2006 an,<br />
seine Lagerhaltungsstrategie zu überarbeiten. In der<br />
Folge entwickelte die DLA das Strategic Materials Security<br />
Program (SMSP), um schnellere Anpassungen in der<br />
Lagerhaltung zu ermöglichen. Dass Seltene Erden<br />
bislang nicht vorgehalten werden, war Anlass für<br />
zahlreiche Gesetzesvorschläge im 112. Kongress. Laut<br />
37 New Energy and Industrial Technology Development<br />
Organization (NEDO), Trilateral EU-Japan-U.S. Conference<br />
on Critical Materials, (eingesehen am 19.07.2012).<br />
38 Vgl. DOE (Hg.), Critical Materials Strategy, 2010 [wie Fn. 9],<br />
S. 59.<br />
39 Vgl. Defense Logistics Agency (DLA) Strategic Materials,<br />
Commodities for Sale, (eingesehen am 29.3.2012).<br />
40 Vgl. DOE (Hg.), Critical Materials Strategy, 2010 [wie Fn. 9],<br />
S. 59.<br />
National Defense Authorization Act for<br />
Fiscal Year 2012 <br />
Obama im Dezember 2011 unterzeichnete, soll geprüft<br />
werden, ob die Vorratshaltung Seltener Erden<br />
für Verteidigungszwecke ratsam ist. Eine Lagerhaltung<br />
für die gesamte Industrie, wie sie beispielsweise<br />
in Japan <strong>oder</strong> auch Südkorea praktiziert wird, <br />
lehnt die US-Regierung mit der Begründung ab, dass<br />
in größerem Umfang getätigte staatliche Käufe die<br />
Märkte aus dem Gleichgewicht bringen würden. <br />
Transparenz im Rohstoffsektor<br />
Die USA unterstützen nicht nur <strong>internationale</strong> Initiativen<br />
wie die Extractive Industries Transparency<br />
<br />
des Dodd-Frank Wall Street Reform and Consumer Protection<br />
Act von 2010 nehmen sie eine Vorreiterrolle bei den<br />
Bemühungen um Transparenz auf den Rohstoffmärkten<br />
ein. Am 22. August 2012 legte die US-Börsenaufsicht<br />
(Securities and Exchange Commission, SEC)<br />
die endgültigen Durchführungsrichtlinien vor.<br />
Abschnitt 1502 (und die entsprechende Umsetzungsrichtlinie)<br />
verpflichtet alle (auch ausländische)<br />
Unternehmen, die der SEC unterliegen und deren<br />
Produkte mögliche Konfliktmineralien (d. h. Zinn,<br />
Tantal, Wolfram und Gold) enthalten, anzugeben, ob<br />
diese aus der DR Kongo <strong>oder</strong> einem benachbarten<br />
Land stammen. Sofern ein Produzent weiß <strong>oder</strong> Hinweise<br />
darauf hat, dass dies der Fall ist, sind die Unternehmen<br />
verpflichtet, einen zusätzlichen Bericht vorzulegen.<br />
Sie müssen darin nachweisen, welche Maßnahmen<br />
sie ergriffen haben, um ihrer Sorgfaltspflicht<br />
in Bezug auf die Herkunft und den Handelsweg dieser<br />
Materialien nachzukommen und sicherzustellen, dass<br />
die bezogenen Mineralien nicht zur Konfliktfinanzierung<br />
beitragen. Ein Produkt gilt als »DR Kongo konfliktfrei«,<br />
wenn weder im Herstellungsprozess noch im<br />
fertigen Produkt Konfliktmineralien aus der DR Kongo<br />
<strong>oder</strong> einem Nachbarland zu finden sind. Das Unternehmen<br />
kann sich an national <strong>oder</strong> international<br />
anerkannte Sorgfaltsrichtlinien wie beispielsweise<br />
die der OECD halten. Unternehmen müssen ihre<br />
41 Vgl. Govtrack (Hg.), H.R. 1540: National Defense Authorization<br />
Act for Fiscal Year 2012,