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Nationale Alleingänge oder internationale Kooperation? - Stiftung ...

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Deutschland<br />

Supply Chains of Minerals from Conflict-Affected and High-<br />

Risk Areas). 57 Des Weiteren unterstützt das BMZ den<br />

United Nations Global Compact, sowohl finanziell<br />

wie auch als Koordinierungsstelle für das Deutsche<br />

Global-Compact-Netzwerk. Schließlich spricht sich<br />

die Bundesregierung dafür aus, das Thema stärker<br />

in der G20 zu verankern, wenngleich bislang ohne<br />

Erfolg.<br />

strategie steht letztlich aber noch am Anfang. Bei den<br />

Widersprüchen könnte es sich daher auch um »Kinderkrankheiten«<br />

eines insgesamt recht jungen Politikfelds<br />

handeln.<br />

Ausblick und Bewertung<br />

Rohstoffsicherheit ist zu einem wichtigen Thema für<br />

die Bundesregierung avanciert. Bei der Ressourcenund<br />

Materialeffizienz, der Abfallwirtschaft und dem<br />

Recycling nimmt Deutschland international eine Vorreiterrolle<br />

ein. Als Erfolg ist zudem zu bewerten, dass<br />

es der Bundesregierung gelungen ist, Bewusstsein in<br />

der Industrie und in der breiteren Öffentlichkeit für<br />

die Risiken auf den Rohstoffmärkten zu schaffen.<br />

Ebenfalls zur Erfolgsbilanz gehören institutionelle<br />

Reformen wie die Gründung der Rohstoffagentur<br />

DERA und des Helmholtz-Instituts Freiberg für Ressourcentechnologie<br />

sowie die Einführung der Rohstoffinitiative<br />

GeRI und diverser Forschungsförderprogramme.<br />

Andere Aspekte der deutschen Rohstoffstrategie<br />

sind hingegen nicht frei von Widersprüchen. So setzt<br />

sich die Bundesregierung einerseits für eine gemeinsame<br />

EU-Rohstoffpolitik ein. Andererseits verfolgt sie<br />

bei den Rohstoffpartnerschaften den Weg des nationalen<br />

Alleingangs. Unstimmigkeiten finden sich auch<br />

hinsichtlich der wirtschaftlichen und entwicklungspolitischen<br />

Komponenten der Rohstoffstrategie:<br />

Während die Zusammenarbeit mit rohstoffreichen<br />

Ländern zu deren wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung<br />

beitragen soll, werden Menschenrechtsverletzungen<br />

zumindest im Abkommen mit Kasachstan<br />

ignoriert. Ganz konsequent ist die Bundesregierung<br />

auch im Bemühen um Transparenz nicht: Zwar<br />

unterstützt sie die EITI, versucht aber weiterreichende<br />

Initiativen der EU im Interesse der eigenen Industrie<br />

abzuschwächen. Die Umsetzung der Rohstoff-<br />

57 Vgl. OECD (Hg.), OECD Due Diligence Guidance for Responsible<br />

Supply Chains of Minerals from Conflict-Affected and High-Risk<br />

Areas, <br />

<br />

58 Vgl. BMZ (Hg.), Global Compact, (eingesehen am<br />

<br />

SWP Berlin / BGR Hannover<br />

Analyse und Vergleich der<br />

Rohstoffstrategien der G20-Staaten<br />

Februar 2013<br />

68

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