Nationale Alleingänge oder internationale Kooperation? - Stiftung ...
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Länderauswahl und Ergebnisse<br />
Tabelle 1<br />
Die wichtigsten Bergbaunationen<br />
(gemessen an der Zahl der Firmen unter den<br />
100 größten Bergbauunternehmen)<br />
Länder<br />
G20-Länder (insgesamt) 9<br />
darunter:<br />
China 22<br />
Kanada 16<br />
USA 10<br />
Südafrika 9<br />
Vereinigtes Königreich 9<br />
Indien 7<br />
Australien 6<br />
Russland 6<br />
Andere 11<br />
Anzahl der Bergbauunternehmen<br />
Manche Länder wurden doppelt gezählt, wenn die betreffenden<br />
Unternehmen ihren Sitz in zwei Ländern haben.<br />
Quelle: Eigene Darstellung nach der Tabelle »World’s Top 100<br />
Mining Stocks« bei Barry Sergeant, Top 100 Mining Companies:<br />
What a Difference a Year Makes, Januar 2010, <br />
(eingesehen am 15.10.2012).<br />
dung und der Projekterstellung tätig sind. Das Gros<br />
des globalen Rohstoffhandels wird an den Warenterminbörsen<br />
und beim außerbörslichen Handel<br />
(»over the counter«) an den angelsächsischen Börsenplätzen<br />
(London, New York, Toronto, Melbourne) sowie<br />
zunehmend in China (Shanghai, Dalian, Zhengzhou)<br />
abgewickelt.<br />
Angesichts dieser Zahlen überrascht es kaum, dass<br />
Firmen aus G20-Ländern häufig auch bei Unternehmensübernahmen<br />
und Fusionen eine gewichtige Rolle<br />
spielten. Käufer aus Australien (22%), den USA (17%),<br />
ten<br />
im Jahr 2011 den Löwenanteil an den weltweiten<br />
Übernahmen im Bergbausektor aus (gemessen am<br />
Wert der Akquisitionsobjekte). Ähnlich sieht es auf der<br />
Verkäuferseite aus: In über 51 Prozent der Zusammenschlüsse<br />
befanden sich die Akquisitionsprojekte in<br />
Kanada (25%), den USA (15%) und Australien (11%).<br />
Weitere sechs Prozent entfielen auf China und drei<br />
Prozent auf Russland. 7<br />
In der G20 treffen die größten Abnehmer- und<br />
Produzentenländer mineralischer Rohstoffe aufeinander.<br />
Aus diesem Grund bietet die Institution einen<br />
vielversprechenden Rahmen, um nationale Rohstoffpolitiken<br />
besser aufeinander abzustimmen und Anstöße<br />
für eine <strong>internationale</strong> Rohstoffgovernance<br />
zu geben. Allerdings haben die G20-Länder nicht nur<br />
divergierende rohstoffpolitische Interessen, sie unterscheiden<br />
sich auch erheblich im Hinblick auf ihre<br />
wirtschaftliche Stärke, ihren politischen Einfluss,<br />
ihren Entwicklungsstand und ihre Rolle auf den Rohstoffmärkten.<br />
Die Rohstoffsituation der G20-Staaten<br />
Welche rohstoffwirtschaftlichen Ziele ein Land verfolgt,<br />
hängt von zahlreichen Faktoren ab, darunter<br />
seine Rohstoffausstattung und Wirtschaftsstruktur.<br />
Daher wird in den Länderkapiteln dieser Studie zunächst<br />
ein Blick auf die Rohstoffwirtschaften der<br />
G20-Länder geworfen. Erschwert wird die Bestandsaufnahme<br />
durch die nicht immer konsistente Datenlage.<br />
Nicht nur sind die nationalen Produktions- und<br />
Verbrauchsdaten von sehr unterschiedlicher Qualität,<br />
oftmals unvollständig <strong>oder</strong> in sich widersprüchlich.<br />
Auch generell sind Aussagen darüber, wie lange in<br />
einem Land ein Rohstoff aus geologischer Sicht noch<br />
zur Verfügung steht und seine Förderung wirtschaftlich<br />
ist, immer nur Momentaufnahmen: Innovationen,<br />
Änderungen in der Nachfrage, Preisentwicklungen<br />
<strong>oder</strong> die Entdeckung neuer Reserven können das<br />
Bild schnell verändern. Zudem ist die Datenlage hinsichtlich<br />
nationaler und erst recht globaler Stoffströme<br />
und Geldflüsse zumeist lückenhaft.<br />
Die Länderstudien zeigen folgendes Bild<br />
(vgl. Annex 7, 8, 9, 10, 11, 12, S. 216ff): <br />
China, Australien, Brasilien und Indien sind die<br />
weltweit größten Rohstoffproduzenten. China weist<br />
außerdem einen beträchtlichen, rasch wachsenden<br />
heimischen Verbrauch auf (bei Massenmetallen<br />
über verbrauch), der nicht allein<br />
durch die heimische Produktion gedeckt werden<br />
kann. Deshalb ist das Land in erheblichem Maße auf<br />
Importe aus dem Ausland angewiesen. Ähnliches gilt<br />
7 Vgl. PricewaterhouseCoopers (PwC) (Hg.), On the Road Again?<br />
Global Mining 2011 Deals Review & 2012 Outlook, März 2012,<br />
(eingesehen am<br />
15.10.2012).<br />
8 Die Unterteilung wurde hier entlang der Produktions-<br />
S. 2f) vorgenommen; nach Wert der Produktion<br />
ergibt sich eine etwas andere Rangfolge (Annex 10,<br />
S. 222).<br />
SWP Berlin / BGR Hannover<br />
Analyse und Vergleich der<br />
Rohstoffstrategien der G20-Staaten<br />
Februar 2013<br />
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