Nationale Alleingänge oder internationale Kooperation? - Stiftung ...
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Südkorea<br />
Südkorea<br />
Hanns Günther Hilpert*<br />
Südkorea ist mit seiner hochspezialisierten Industrieproduktion<br />
auf verlässliche Rohstoffimporte zwingend<br />
angewiesen. Um die Versorgung langfristig zu<br />
sichern, wurde bereits 2001 ein budgetär unterlegtes<br />
Programm zur systematischen Erschließung ausländischer<br />
Rohstoffquellen gestartet. Die Entwicklung<br />
unternehmerischer und industrieller Kompetenzen<br />
in der Rohstoffwirtschaft, der Aufbau einer Recyclingindustrie<br />
und eine staatliche Reservehaltung von als<br />
knapp eingestuften Rohstoffen komplettieren die südkoreanische<br />
Vorsorgestrategie.<br />
Die rohstoffwirtschaftliche Lage<br />
Südkorea ist ein junges, m<strong>oder</strong>nes Industrieland mit<br />
spezifischen Wettbewerbsstärken in den Sektoren<br />
Stahl, Schiffbau, Anlagenbau, Fahrzeugbau, Elektronik<br />
und Informationstechnik. Aufgrund der Rohstoffarmut<br />
des Landes ist die Industrieproduktion in<br />
hohem Maße importabhängig, sowohl bei Metallen<br />
(zu 99%), Mineralien (zu 29%) 1 und Raffinaden als<br />
auch bei anderen industriellen Vorleistungen, die<br />
vornehmlich aus Japan bezogen werden.<br />
Mit einem Anteil von 0,1 Prozent an der weltweiten<br />
Produktion nicht-energetischer Rohstoffe (nach Gewicht)<br />
gehört Südkorea zu den G20-Ländern mit einer<br />
schwachen Rohstoffproduktion.<br />
2 Auch in der gesamtwirtschaftlichen<br />
Produktion und im Export spielen<br />
Rohstoffe eher eine Nebenrolle. So hatte der Export<br />
von nicht-energetischen Mineralien und Metallen im<br />
Jahr 2010 einen Anteil von nur 6,7 Prozent an den<br />
gesamten südkoreanischen Ausfuhren. 3<br />
* Der Autor dankt Herrn Malte Paolo Benjamins für Recherche<br />
und Mitarbeit.<br />
1 Nach Angaben des Korea Institute of Geoscience and<br />
Mineral Resources (KIGAM).<br />
2 Vgl. Österreichisches Bundesministerium für Wirtschaft,<br />
Familie und Jugend (BMWFJ) (Hg.), World Mining Data, Wien<br />
2012, (eingesehen am<br />
31.1.2013).<br />
3 Vgl. Trade Competitiveness Map (Hg.), Trade Performance HS:<br />
Exports of Korea, Republic of 2010 (in USD thousands), (eingesehen am 9.5.2012). Der Anteil bezieht sich<br />
auf die HS-Code<br />
4 Produktionswerte laut Korea Institute of Geoscience and<br />
Mineral Resources (KIGAM). Umrechnung in US-Dollar zu<br />
laufenden Wechselkursen.<br />
5 Vgl. Lin Shi, »Republic of Korea [Advance Release]«, in: USGS<br />
(Hg.), 2010 Minerals Yearbook, Reston, April 2012 (Bd. 3 – Area<br />
Reports – International), S. 15.1, (eingesehen<br />
<br />
6 Vgl. BMWFJ (Hg.), World Mining Data [wie Fn. 2].<br />
7 Vgl. Frank Robaschik, »Förderung von Rohstoffen wird in<br />
Korea (Rep.) wieder attraktiver«, GTAI<br />
(ein-<br />
<br />
8 So beispielsweise die Erschließung von Goldvorkommen<br />
durch die kanadische Ivanhoe Mines und die Investition<br />
des australischen Unternehmens Stonehenge Metals in den<br />
koreanischen Uranbergbau.<br />
SWP Berlin / BGR Hannover<br />
Analyse und Vergleich der<br />
Rohstoffstrategien der G20-Staaten<br />
Februar 2013<br />
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