Nationale Alleingänge oder internationale Kooperation? - Stiftung ...
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Die Rohstoffpolitik<br />
Sehr viel reicher als der Süden ist der Norden der<br />
Koreanischen Halbinsel mit Vorkommen metallischer<br />
Rohstoffe ausgestattet, wobei die Größe der Lagerstätten<br />
und die Höhe der Produktion statistisch nicht<br />
gesichert sind. Bekannt ist, dass Nordkorea über größere<br />
Vorkommen an Blei, Eisenerz, Flussspat, Gold,<br />
Graphit, Magnesit, Seltenen Erden, Silber, Wolfram<br />
und Zink verfügt. Nach euphorischen Schätzungen<br />
haben die von Rohstoffvorkommen einen Wert von<br />
sechs Billionen US-Dollar. 9 Abgebaut werden gegenwärtig<br />
vor allem Eisenerz, Gold und Magnesit.<br />
Ausländisches Engagement im nordkoreanischen<br />
Bergbau geht fast ausschließlich von chinesischen<br />
Unternehmen aus. Südkorea hat (bisher) keinen<br />
Zugriff auf die nordkoreanischen Lagerstätten.<br />
Aufgrund seiner umfangreichen Industrieproduktion<br />
gehört Südkorea nicht nur zu den Großverbrauchern<br />
von Rohstoffen, sondern ist angesichts nur<br />
geringer heimischer Rohstoffvorkommen auch einer<br />
der weltweit größten Importeure von Industriemetallen,<br />
Stahlveredlern und seltenen Metallen. Teilweise<br />
konzentrieren sich die Bezugsquellen sehr stark in<br />
einzelnen Ländern. So stammten 2011 99 Prozent des<br />
<br />
10<br />
China sowie 91 Prozent des Lithiums aus Chile.<br />
Südkorea ist einer der führenden Raffinade- und<br />
Hüttenproduzenten von Metallen weltweit. Größtes<br />
und wichtigstes Rohstoffunternehmen Südkoreas<br />
ist das Staatsunternehmen Korea Resources Corp.<br />
(KORES), das Bergbaubeteiligungen in Lateinamerika,<br />
den USA und Kanada hält. Generell ist der Rohstoffsektor<br />
Südkoreas aber – anders als der Energiesektor –<br />
privatwirtschaftlich geprägt, in ihm finden sich auch<br />
einige Schwergewichte. Posco, der drittgrößte Stahlproduzent<br />
der Welt, ist im Rohstoffimport und mit<br />
wenigen Bergbaubeteiligungen in Australien und Brasilien<br />
aktiv. Als Folge der Preissteigerungen der letzten<br />
Jahre beläuft sich nach Unternehmensangaben der<br />
Materialanteil an den Gesamtproduktionskosten für<br />
Stahl inzwischen auf etwa 70 Prozent. Das Unter-<br />
9 Vgl. Adam Currie, »Could North Korea Be the Next Rare<br />
Earth Power House?«, Rare Earth Investing News<br />
(eingesehen am<br />
»North Korea [Advance Release]«,<br />
in: USGS (Hg.), 2010 Minerals Yearbook, Reston, Juli 2012<br />
(Bd. 3 – Area Reports – International), <br />
<br />
10 Vgl. Frank Robaschik, »Korea (Rep.) steckt Milliarden in<br />
Rohstofferschließung im Ausland«, GTAI, 30.3.2012,