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Geisteswissenschaft und Medizin - Rudolf Steiner Online Archiv

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SECHSTER VORTRAG<br />

Dornach, 26. März 1920<br />

Bezüglich dessen, was heute auszuführen ist, habe ich eigentlich<br />

etwas Sorge. Denn könnte ich ein Vierteljahr darauf verwenden,<br />

diese Dinge auszuführen, so würde es nicht leicht sein, sie bloß<br />

für Phantasien zu halten. Aber da ich sie gewissermaßen nur<br />

um das Folgende, das dann auf die speziellen Seiten des Heilens<br />

eingehen soll, völlig verständlich zu machen, kursorisch durchführen<br />

kann in dieser heutigen St<strong>und</strong>e, so wird manches wie,<br />

ich möchte sagen, bloß hingestellt erscheinen. Dennoch werde<br />

ich mich bemühen, in der Art, wie ich darstelle, zu zeigen, daß<br />

diese Dinge alle gut <strong>und</strong> sogar besser f<strong>und</strong>iert sind als diejenigen<br />

Dinge, die die heutige Naturwissenschaft zu ihren Gr<strong>und</strong>lagen<br />

hat. Da möchte ich heute zunächst davon ausgehen, Ihnen den<br />

Pflanzenbildungsprozeß als solchen in seinem kosmischen<br />

Zusammenhange hinzustellen. Wir haben ja darauf aufmerksam<br />

gemacht, wie im Menschen gewissermaßen funktioneil der umgekehrte<br />

Prozeß tätig ist, der sich im Pflanzenwerdeprozeß offenbart.<br />

Es ist daher notwendig, um die direkte Beziehung der<br />

Pflanzenwelt zum Menschen zu finden, diesen<br />

Pflanzenwerdeprozeß wenigstens andeutungsweise hier vorzuführen.<br />

Wenn Sie die Pflanze sich ansehen, so werden Sie finden,<br />

daß sie ganz entschieden zwei entgegengesetzte Tendenzen<br />

in ihrem ganzen Bildeprozeß hat. Die eine geht nach der Erde<br />

hin. Und ich habe ja schon gestern angedeutet, daß gewissermaßen<br />

bei den baumartigen Pflanzen in dem Stamm die Erde<br />

gewissermaßen aufgestülpt ist, so daß die Blüten beim Baum mit<br />

den dazugehörigen Blättern im Stamm so wurzeln, wie sonst die<br />

bloß krautartigen Pflanzen oder gar die niederen Pflanzen in<br />

der Erde wurzeln.<br />

Nun werden wir da hingewiesen auf der einen Seite zu der Tendenz<br />

der Pflanzen nach der Erde. Aber auf der anderen Seite<br />

strebt die Pflanze von der Erde weg. Sie strebt nicht nur von der<br />

Erde weg wie durch eine mechanische Kraft, die sich der Anziehungskraft<br />

der Erde entgegensetzt, sondern sie strebt von der<br />

Erde in ihrem ganzen, auch inneren Bildungsprozeß weg. Die<br />

Vorgänge in der Blüte werden andere als die Vorgänge in der

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