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Geisteswissenschaft und Medizin - Rudolf Steiner Online Archiv

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DRITTER VORTRAG<br />

Dornach, 23. März 1920<br />

Ich werde alle die Wünsche, die mir vorgelegt worden sind, im<br />

Laufe der Vorträge selbst verarbeiten. Es ist dazu natürlich, da<br />

einiges in Wiederholung auftritt, notwendig, daß wenigstens bis<br />

zu einem gewissen Teile die Wünsche alle beisammen sind, <strong>und</strong><br />

dann ist es auch nicht einerlei, ob man die Dinge, die hier gefragt<br />

oder angedeutet sind, bespricht, bevor man eine gewisse<br />

Gr<strong>und</strong>lage geschaffen hat, oder nachher. Daher werde ich möglichst<br />

heute schon mit Berücksichtigung dessen, was ich in Ihren<br />

Wünschen bemerkt habe, noch versuchen, für alle folgenden<br />

Betrachtungen eine Gr<strong>und</strong>lage zu schaffen.<br />

Sie haben gesehen, daß von mir versucht worden ist, für die erste<br />

Betrachtung von der Formung <strong>und</strong> inneren Wirksamkeit des<br />

Knochen- <strong>und</strong> Muskelsystems auszugehen, <strong>und</strong> daß wir gestern<br />

schon vorgedrungen sind wenigstens zunächst zur<br />

exempelartigen Betrachtung des Krankheitsprozesses <strong>und</strong> den<br />

Notwendigkeiten des Heilverfahrens <strong>und</strong> daß wir, um an einem<br />

Exempel die entsprechende Betrachtung anknüpfen zu können,<br />

von der Zirkulation in dem Herzsystem ausgehen mußten.<br />

Nun möchte ich heute einiges auch noch prinzipiell Einleitendes<br />

ausführen über eine Anschauung, die man gewinnen kann<br />

aus einer tieferen Menschheitsbetrachtung über die Möglichkeit<br />

<strong>und</strong> das Wesen des Heilens überhaupt. Auf Spezielles soll dann<br />

in den folgenden Betrachtungen eingegangen werden, aber ich<br />

möchte diese prinzipiellen Auseinandersetzungen vorausschicken.<br />

Wenn man sich vorstellt, wie eigentlich das heutige medizinische<br />

Studium geartet ist, so wird man doch wenigstens in der<br />

Hauptsache finden, daß die Therapie neben der Pathologie einhergeht,<br />

ohne daß ein klar durchschaubarer Zusammenhang<br />

zwischen den beiden besteht. Insbesondere in der Therapie ist ja<br />

die bloße empirische Methode vielfach heute das Alleinherrschende.<br />

Etwas Rationelles, etwas, worauf man im Praktischen<br />

nun wirklich mit Prinzipien aufbauen könnte, ist insbesondere<br />

in der Therapie kaum zu finden. Wir wissen, daß diese Mängel

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