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Geisteswissenschaft und Medizin - Rudolf Steiner Online Archiv

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ZEHNTER VORTRAG<br />

Dornach, 30. März 1920<br />

Es ist ja in der Natur der Sache gelegen, daß wir hier versuchen,<br />

mehr die Methode aufzufinden, durch die das medizinische Studium<br />

befruchtet werden kann, als daß wir uns zu stark atomisierend<br />

in Einzelheiten verlieren würden, die ja doch im Gr<strong>und</strong>e<br />

genommen immer nur eine relative Bedeutung haben können.<br />

Aber gerade das methodische Studium des Zusammenhanges<br />

des Menschen mit der außermenschlichen Natur dürfte geeignet<br />

sein, jeden einzelnen Menschen gewissermaßen auszurüsten<br />

damit, in der Natur selbst Beobachtungen anstellen zu<br />

können. Lassen Sie uns daher heute im Eingange einiges anführen,<br />

welches gewissermaßen für ein gewisses Gebiet eine Art<br />

Weg sein kann, auf dem man so manches finden kann.<br />

Es ist ja natürlich, daß die eigentlich geisteswissenschaftliche<br />

Untersuchung dadurch, daß sie Regulative abgibt, manches herausfinden<br />

kann, das dann ganz im Sinne des gestern von Dr.<br />

Stein gehaltenen Vortrags verifiziert werden kann. Aber auf der<br />

anderen Seite, geht man einmal gerade auf diese Gebiete ein, so<br />

sind sie für manches leitend. Und so möchte ich Sie auf ein paar<br />

Beispiele heute hinweisen, die aber eben signifikant sein können.<br />

Sie sehen zum Beispiel - bleiben wir zunächst im Gebiete<br />

des Pflanzlichen für eine kleine Weile stehen - wie Anis,<br />

Anisum vulgäre, im allgemeinen auf den menschlichen Organismus<br />

wirkt. Wir werden finden, daß seine<br />

charakteristischesten Wirkungen die sind, daß es absonderungsfördernd<br />

auftritt, also harntreibend, die Milchabsonderung fördernd,<br />

schweißbildend auch, <strong>und</strong> wir fragen uns, womit das zusammenhängen<br />

könnte. Wir werden gerade bei dieser Pflanze<br />

finden, daß ihre Wirksamkeit zusammenhängt mit den darin<br />

vorhandenen, fein zerteilten Eisenbestandteilen oder Eisensalzbestandteilen,<br />

so daß wir deutlich wahrnehmen können, wie<br />

die Wirkung des Anis darauf beruht, daß gewissermaßen dasjenige,<br />

was sonst durch das Eisen im Blute sich abspielt, herausgenommen<br />

wird aus dem Blute <strong>und</strong> eine Weile auf die Provinz<br />

unterhalb des Blutes gedrängt wird. Wir können aber geradezu<br />

bei gewissen Pflanzen gut studieren, weil sie mit ihren Wirkun-

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