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Geisteswissenschaft und Medizin - Rudolf Steiner Online Archiv

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GEISTESWISSENSCHAFT UND MEDIZIN<br />

Dritter Vortrag<br />

__________________________________________________________<br />

Nun möchte ich heute zunächst davon ausgehen, an gewissen<br />

Prozessen der außermenschlichen Natur anschaulich zu machen,<br />

wie verschieden in vieler Beziehung diese Prozesse von<br />

den Prozessen der menschlichen Natur sind. Ich möchte ausgehen<br />

von den Prozessen, die wir zunächst an niederen Tieren<br />

<strong>und</strong> Pflanzen beobachten können, um von da aus dann den Weg<br />

zu jenen Prozessen zu finden, die hervorgerufen werden können<br />

durch das Außermenschliche überhaupt, das wir dem<br />

Pflanzenreich oder dem Tierreich <strong>und</strong> namentlich dem Mineralreich<br />

entnehmen. Aber wir werden uns dieser Charakteristik<br />

der reinen mineralischen Substanzen erst nähern können, wenn<br />

wir eben von ganz elementaren naturwissenschaftlichen Vorstellungen<br />

ausgehen, dann zu dem aufsteigen, was zum Beispiel<br />

geschieht, wenn wir, sagen wir, Arsen oder Zinn oder irgend<br />

etwas anderes als Heilmittel in den menschlichen Organismus<br />

einführen. Da muß zunächst darauf hingewiesen werden, daß<br />

ganz anders, als das bei der menschlichen Natur selbst der Fall<br />

ist, die Wachstumsmetamorphosen bei außermenschlichen Wesen<br />

liegen.<br />

Wir werden nicht umhin können, das eigentliche Prinzip des<br />

Wachsens, des lebendigen Wachsens im Menschen irgendwie<br />

zu denken <strong>und</strong> es auch zu denken bei den außermenschlichen<br />

Wesenheiten. Aber die Differenz, die da auftritt, ist von einer<br />

gr<strong>und</strong>legenden Bedeutung. Betrachten Sie, zum Beispiel etwas<br />

sehr Naheliegendes, die gewöhnliche sogenannte falsche Akazie,<br />

die Robinia pseudacacia. Wenn Sie dieser die Blätter an den<br />

Blattstielen abschneiden, so entsteht das Interessante, daß die<br />

Blattstiele durch eine Metamorphose etwas umgewandelt werden<br />

<strong>und</strong> daß dann diese umgewandelten knolligen Blattstiele<br />

die Funktion der Blätter übernehmen. Da ist in einem hohen<br />

Maße etwas tätig, was wir zunächst hypothetisch eine Kraft<br />

nennen wollen, die in der ganzen Pflanze steckt <strong>und</strong> die sich<br />

dann äußert, wenn wir die Pflanze verhindern, ihr normal ausgebildetes<br />

Organ für bestimmte Funktionen zu verwenden.<br />

Daß, ich möchte sagen, noch ein Rest von dem vorhanden ist,<br />

was da in ganz ausgesprochenem Maße bei der einfacher wachsenden<br />

Pflanze der Fall ist, das zeigt sich daran, daß, sagen wir,<br />

bei einem Menschen, der durch irgend etwas verhindert ist, den<br />

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