03.11.2012 Aufrufe

Geisteswissenschaft und Medizin - Rudolf Steiner Online Archiv

Geisteswissenschaft und Medizin - Rudolf Steiner Online Archiv

Geisteswissenschaft und Medizin - Rudolf Steiner Online Archiv

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

GEISTESWISSENSCHAFT UND MEDIZIN<br />

Dreizehnter Vortrag<br />

__________________________________________________________<br />

wirkung gewissermaßen durchaus in dem Mittelpunkt des Stofflichen<br />

stehen für den menschlichen Organismus. Sauerstoff <strong>und</strong><br />

Stickstoff haben mit den Funktionen des menschlichen Organismus<br />

zu tun, <strong>und</strong> sie haben zu tun als die einzigen Stoffe, die<br />

im freien Zustande wirken, die nicht ihre Wirkungsweise sich<br />

modifizieren lassen durch anderes, das an sie geb<strong>und</strong>en ist in der<br />

Sphäre, in der sie da im menschlichen Organismus sind. Sie sehen<br />

daraus, daß es nicht nur eine Bedeutung hat, was wir von<br />

der außermenschlichen Wesenheit in den menschlichen Organismus<br />

hinein verfolgen können, sondern daß wir schon auch<br />

das Wie verfolgen müssen: ob die Wirksamkeit frei bleibt oder<br />

ob die Wirksamkeit geb<strong>und</strong>en an anderes ist. Denn das Eigentümliche<br />

ist, daß im menschlichen Organismus die Stoffe zueinander<br />

ganz besondere Affinität bekommen <strong>und</strong> daß sie ganz<br />

besondere Verwandtschaften bekommen. Wenn wir also einen<br />

Stoff einführen, ein anderer schon drinnen ist im menschlichen<br />

Organismus, so kann dann diese Affinität, diese Verwandtschaft<br />

hervortreten. Wenn Sie diesen Gedanken weiter verfolgen, so<br />

führt er Sie zu einer ganz bestimmten Intuition, auf die die<br />

<strong>Geisteswissenschaft</strong> hinweisen muß. Sie wissen, daß dem<br />

pflanzlichen, dem tierischen <strong>und</strong> dem menschlichen Organismus<br />

die Proteinstoffe, Eiweißstoffe, zugr<strong>und</strong>e liegen. Sie wissen,<br />

daß im Sinne der gegenwärtigen Chemie die hauptsächlichsten<br />

Bestandteile des Eiweißes die vier wichtigsten Stoffe in der Natur<br />

sind: Kohlenstoff, Sauerstoff, Stickstoff, Wasserstoff, <strong>und</strong><br />

daß dazu kommt Sulfur oder Schwefel als, ich möchte sagen,<br />

durchhomöopathisierend dasjenige, was die anderen vier Stoffe<br />

tun.<br />

Nun ist es notwendig, daß man sich eine Vorstellung macht,<br />

wie denn eigentlich die Funktion, die Innenfunktion des Eiweißes,<br />

der Proteinstoffe, zustande kommt. Da ist eigentlich unsere<br />

gegenwärtige chemische Wissenschaft ganz selbstverständlich<br />

nach ihren Voraussetzungen darauf eingestellt, zu sagen: Nun ja,<br />

solch eine Substanz hat eben diejenige Konfiguration, welche<br />

ihr durch ihre inneren Kräfte auferlegt ist. - Dann ist die notwendige<br />

Folge davon, daß man Dinge identifiziert, die in Wirklichkeit<br />

nicht identisch sind, auch nicht in dem Grade identisch<br />

sind, wie man sich das eben vorstellt. Wenn man auch einen<br />

205

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!