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Geisteswissenschaft und Medizin - Rudolf Steiner Online Archiv

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GEISTESWISSENSCHAFT UND MEDIZIN<br />

Siebenter Vortrag<br />

__________________________________________________________<br />

draußen wäre. Es ist natürlich niemals im wachen Zustande außerhalb<br />

des Organismus, sondern das Einarbeiten ist eine Erhöhung<br />

des Zusammenarbeitens. Daher hat man es auch immer<br />

damit zu tun, daß bei jeder Störung im Organismus das Ich gewisse<br />

Schwierigkeiten hat, sich da in dem anderen drinnen<br />

recht zur Geltung zu bringen. Da muß man ja sagen, daß heute<br />

schon die <strong>Medizin</strong>, ohne daß sie es weiß, seit langem so weit ist,<br />

daß sie sogar von diesen Schwierigkeiten des Ich, mit den drei<br />

übrigen Organisationen des Menschen fertigzu-werden, Zeichnungen<br />

macht, die außerordentlich lehrreich sind für diesen<br />

Kampf des Ich mit den anderen drei Körpern. Man sieht nur<br />

nicht diesen Kampf darinnen, weil man selbstverständlich im<br />

Zeitalter der materialistischen Weltanschauung lebt. Aber jedesmal,<br />

wenn Sie eine richtige Fieberkurve zeichnen, so haben<br />

Sie in dieser Fieberkurve den genauen Abdruck dieses eben charakterisierten<br />

Kampfes darinnen. Es gibt daher für die Einsicht<br />

in diesen Zusammenhang auch kaum irgend etwas Anschaulicheres<br />

als das Verfolgen der Fieberkurven bei den verschiedenen<br />

Krankheitszuständen. Gewiß, für die Therapie mag es sogar<br />

viel weniger wichtig sein als für die Pathologie. Aber man muß<br />

etwas verstehen von diesen Dingen, wenigstens im allgemeinen<br />

etwas davon verstehen. Denn sehen Sie, Sie können nur einen<br />

Einblick gewinnen in so etwas, wie zum Beispiel, sagen wir, die<br />

Pneumonie selber ist oder wie der Typhus abdominalis ist, wenn<br />

Sie eine Anschauung gewinnen über den Verlauf der Fieberkurve.<br />

Da sehen Sie, wenn Sie die zwei Haupttypen der Fieberkurve<br />

bei der Pneumonie studieren, wenn Sie also zum Beispiel<br />

vergleichen die Fieberkurve bei dem kritischen Verlauf <strong>und</strong> bei<br />

dem anderen Verlauf, wie in ganz anderer Weise das in seinem<br />

Eingreifen in die Organisation gestörte Ich, wenn es den Rückschlag<br />

ausführt, zu tun hat in dem einen <strong>und</strong> in dem anderen<br />

Falle. Nicht wahr, es zeigt Ihnen zum Beispiel bei der Pneumonie<br />

zunächst die Fieberkurve - ich zeichne nur schematisch -<br />

den Kampf, dann den Rückschlag beim kritischen Abfall unter<br />

die Normaltemperatur (siehe Zeichnung Seite 148). Da ist eben<br />

die Möglichkeit geboten, durch die Anstrengungen, die vorher<br />

gemacht worden sind, nachher den Rückschlag auszuführen.<br />

Bei dem anderen, dem lytischen Verlauf, ist es weniger möglich,<br />

die Rückwirkungen in die eigene Kraft einzufügen, daher das<br />

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