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Geisteswissenschaft und Medizin - Rudolf Steiner Online Archiv

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GEISTESWISSENSCHAFT UND MEDIZIN<br />

Siebzehnter Vortrag<br />

__________________________________________________________<br />

lismus, <strong>und</strong> man hat die Möglichkeit verloren, sich über das<br />

Geistige von Merkur, von Antimon, von Gold, von Silber zu unterrichten.<br />

Das ist das Wesentliche: man hat die Möglichkeit<br />

verloren, sich über das Geistige des Materiellen zu unterrichten,<br />

<strong>und</strong> deshalb will man das Geistige als solches behandeln, gerade<br />

so auch, wie in der Psychoanalyse, wo man das Geistige als solches<br />

dirigieren will. Ges<strong>und</strong>e Anschauungen müssen wieder<br />

Platz greifen über die geistigen Eigenschaften der Materie.<br />

Es gehört wirklich nicht zu den geringsten Verdiensten, die gerade<br />

in der homöopathischen Tradition durch das neunzehnte<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert heraufgekommen sind, daß rege erhalten worden<br />

ist dieses Bekenntnis zu der Geistigkeit der äußeren materiellen<br />

Substanzen. Das gehört sogar zu dem Allerwichtigsten, denn die<br />

äußere allopathische <strong>Medizin</strong> hat leider sich immer mehr <strong>und</strong><br />

mehr dem Glauben zugewandt, daß man es nur zu tun habe mit<br />

dem Materiellen, eben äußerlich materiellen Wirkungen in den<br />

außermenschlichen Substanzen. Das aber führt dazu, auf der<br />

einen Seite beim Diagnostizieren von sogenannten physischen<br />

Krankheiten gerade seine Aufmerksamkeit zu wenden auf den<br />

seelischen Tatbestand, <strong>und</strong> umgekehrt, wenn ein abnormer seelischer<br />

Tatbestand stark hervortritt, die physischen Schädigungen<br />

aufzusuchen. Physische Erkrankungen, sie sollten eigentlich<br />

immer die Frage hervorrufen: Welchen Temperamentes ist der<br />

Mensch, bei dem sie auftreten? - Finden wir, daß der Mensch,<br />

bei dem sie auftreten, hypo-chondrischer Natur ist, dann wird<br />

uns allein seine gewöhnliche hypochondrische Natur darauf<br />

hinleiten, daß wir ihn zu behandeln haben so, daß wir auf seinen<br />

unteren Menschen stark wirken, daß wir ihn also zu behandeln<br />

haben im materiell Wirksamen, also mit niederen Potenzen.<br />

Finden wir, daß ein Mensch sonst außerhalb der<br />

Krankheit aufgeweckten Geistes oder sanguinisch ist, dann wird<br />

von vornherein notwendig sein, zu höheren Potenzen seine Zuflucht<br />

zu nehmen. Kurz, der seelische Tatbestand ist etwas, was<br />

nunmehr gerade der physischen Erkrankung gegenüber herausgearbeitet<br />

werden muß. Dieser gesamte seelische Tatbestand,<br />

der tritt uns ja in einer gewissen Weise schon entgegen beim<br />

Kinde, <strong>und</strong> es wird nicht leicht eine Dementia praecox auftreten,<br />

wenn nicht das Kind schon die Neigung, die Disposition<br />

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