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Geisteswissenschaft und Medizin - Rudolf Steiner Online Archiv

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GEISTESWISSENSCHAFT UND MEDIZIN<br />

Vierter Vortrag<br />

__________________________________________________________<br />

Schleimabsonderung im Darm, der Absonderung der Milch, der<br />

Absonderung des Urins, der Absonderung des Samens, studieren<br />

Sie, wie da auftreten gewisse Gedanken, deren Auftreten parallel<br />

geht mit diesen organischen Erscheinungen. Was haben Sie<br />

da für eine Tatsache vorliegend? Nicht wahr, in Ihrem Seelenleben<br />

treten die bestimmten Gedanken auf: organische Erscheinungen<br />

vollziehen sich als Parallelprozesse. Was heißt das? Das,<br />

was in Ihren Gedanken auftritt, das ist ganz in den Organen darinnen.<br />

Wenn Sie also einen Gedanken haben <strong>und</strong> irgendeine<br />

parallelgehende Drüsenabsonderung, so haben Sie die Tätigkeit,<br />

die dem Gedanken zugr<strong>und</strong>e liegt, die dem Denken zugr<strong>und</strong>e<br />

liegt, herausgeholt aus der Drüse. Sie verrichten sie abgesondert<br />

von der Drüse, Sie überlassen die Drüse ihrem eigenen Schicksal,<br />

<strong>und</strong> die Drüse widmet sich ihrer eigenen Tätigkeit, sie sondert<br />

ab. Dieses Absondern ist verhindert, das heißt dasjenige,<br />

was sonst von der Drüse entlassen wird, bleibt mit der Drüse<br />

vereinigt dadurch, daß der Gedanke es vereinigt hat. Sie haben<br />

also hier, ich möchte sagen, handgreiflich das Heraustreten der<br />

Bildetätigkeit aus dem Organ in den Gedanken hinein. Sie können<br />

sich sagen: Hätte ich nicht so gedacht, so hätte meine Drüse<br />

nicht abgesondert. Das heißt, ich habe die Kraft der Drüse entzogen,<br />

habe sie in mein Seelenleben versetzt, diese Kraft, <strong>und</strong><br />

die Drüse sondert ab. - Da haben Sie im menschlichen Organismus<br />

selbst den offenk<strong>und</strong>igsten Beweis für das, was ich gesagt<br />

habe in den vorhergehenden Betrachtungen, daß dasjenige, was<br />

wir im Geistig-Seelischen erleben, eigentlich nichts anderes ist<br />

als die abgesonderten Bildungskräfte für dasjenige, was wir in<br />

der übrigen Naturordnung vor uns haben. Was draußen in der<br />

übrigen Natur vor sich geht durch dasjenige, was sich in der äußeren<br />

Natur als äußere Flora gegenüber unserer Darmflora parallel<br />

entwickelt, in dem stecken einfach drinnen die Bildungskräfte,<br />

die wir aus unserer Darmflora herausziehen. Sehen Sie<br />

draußen auf die Flora der Berge, auf die Flora der Wiesen, so<br />

müssen Sie sich eigentlich sagen: Da drinnen stecken dieselben<br />

Kräfte, die Sie in Ihren Gedanken entwickeln, wenn Sie im Vorstellen,<br />

im Fühlen leben. - Und Ihre Darmflora ist deshalb eine<br />

andere als die Flora draußen, weil der Flora draußen die Gedanken<br />

nicht weggenommen zu werden brauchen. Die bleiben<br />

in den Pflanzen drinnen stecken wie ihre Stengel, Blätter, Blü-<br />

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