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Geisteswissenschaft und Medizin - Rudolf Steiner Online Archiv

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GEISTESWISSENSCHAFT UND MEDIZIN<br />

Fünfzehnter Vortrag<br />

__________________________________________________________<br />

mehr oder weniger vorhanden sind <strong>und</strong> daß Aufregungen, die<br />

der Mensch durchmacht, wenn er leicht aufregbar ist, in hohem<br />

Grade zusammenhängen können mit der Erstehung des Diabetes.<br />

Warum ist das so? Das Ich ist eigentlich schwach, <strong>und</strong> weil<br />

es schwach ist, beschränkt es sich darauf, mehr in der Peripherie<br />

des Organismus tätig zu sein, durch das Gehirn einen starken<br />

Intellektualismus zu entwickeln. Aber dieses Ich ist nicht imstande,<br />

tiefer in den Organismus hineinzugehen, namentlich<br />

nicht in jene Partien des Organismus hineinzugehen, wo die eigentliche<br />

Bearbeitung des Eiweißes geschieht, jene Umarbeitung<br />

des Pflanzeneiweißes in tierisches Eiweiß. Dort hinein erstreckt<br />

sich dann die Tätigkeit des Ich nicht. Dafür aber beginnt<br />

um so mehr in diesen Gebieten, in die das Ich jetzt nicht hinein<br />

sich erstreckt, die Tätigkeit des astralischen Leibes. Denn die<br />

Tätigkeit des astralischen Leibes ist am allerregsten da, wo, ich<br />

möchte sagen, zwischen Verdauung, Blutbereitung <strong>und</strong> Atmung<br />

sich im Menschen der mittlere Organisationsprozeß abspielt.<br />

Dieser mittlere Organisationsprozeß wird durch die Schlaffheit<br />

des Ich sich selbst überlassen. Er beginnt allerlei eigensinnige,<br />

nicht mit dem ganzen Menschen, sondern mit dem zentralen<br />

Menschen zusammenhängende Prozesse zu entwickeln. Und<br />

man kann sagen, daß eben die Disposition zu Diabetes dann gegeben<br />

ist, wenn das Ich sich ausschließt von den inneren Prozessen.<br />

Nun, diese inneren, namentlich die inneren Absonderungsprozesse<br />

hängen wiederum stark zusammen mit der Gemütsbildung,<br />

der Gefühlsbildung. Während das Ich sich seine<br />

Hauptbeschäftigung sucht durch das Gehirn, bleibt unversorgt<br />

durch das Ich all die Tätigkeit, die eine absondernde ist, die namentlich<br />

eine oszillierende, eine zirkulierende Tätigkeit ist.<br />

Und damit hängt es zusammen, daß der Mensch die Herrschaft<br />

über gewisse psychische Einflüsse verliert, die sich als Gefühlseinflüsse<br />

geltend machen. Warum bleiben wir denn ruhig,<br />

wenn irgend etwas Aufregendes in unserer Umgebung geschieht?<br />

Wir bleiben aus dem Gr<strong>und</strong>e ruhig, weil wir imstande<br />

sind, unseren Verstand hineinzusenden in unser Gedärm, weil<br />

wir wirklich in der Lage sind, nicht bloß im Gehirn zu bleiben,<br />

sondern den ganzen Menschen in Anspruch zu nehmen. Wenn<br />

wir nachdenken, können wir das nicht. Beschäftigen wir uns<br />

einseitig intellektualistisch aus dem Gehirn heraus, so macht das<br />

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