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Geisteswissenschaft und Medizin - Rudolf Steiner Online Archiv

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ERSTER VORTRAG<br />

Dornach, 21. März 1920<br />

Es ist ja ziemlich selbstverständlich, daß von dem, was Sie<br />

wahrscheinlich alle erwarten von der Zukunft des medizinischen<br />

Lebens, nur ein sehr geringer Teil in diesem Kursus wird<br />

angedeutet werden können, denn Sie alle werden ja mit mir darinnen<br />

übereinstimmen, daß ein wirkliches, zukunftssicheres<br />

Arbeiten auf dem medizinischen Felde von einer Reform des<br />

medizinischen Studiums als solchem abhängt. Man kann nicht<br />

mit dem, was man in einem Kursus mitteilen kann, eine solche<br />

Reform des medizinischen Studiums auch nur im entferntesten<br />

anregen, höchstens in der Weise, daß in einer Anzahl von Menschen<br />

der Drang entsteht, mitzutun bei einer solchen Reform.<br />

Allein, was man auch heute auf medizinischem Felde bespricht,<br />

es hat ja immer zu seinem anderen Pol, zu seinem Hintergr<strong>und</strong>e<br />

die Art <strong>und</strong> Weise, wie die medizinische Arbeit vorbereitet<br />

wird durch Betrachtungen der Anatomie, Physiologie, der ganzen<br />

Biologie, <strong>und</strong> durch diese Vorbereitungen werden die Gedanken<br />

der <strong>Medizin</strong>er von vorneherein in eine bestimmte Richtung<br />

gebracht, <strong>und</strong> diese Richtung ist es vor allen Dingen, von<br />

der abgekommen werden muß.<br />

Dasjenige, was in diesen Vorträgen beigebracht werden soll, das<br />

möchte ich erreichen dadurch, daß ich in einer Art von Programm<br />

verteile das zu Betrachtende in der folgenden Weise:<br />

Erstens möchte ich Ihnen einiges geben, das hinweist auf die<br />

Hindernisse, die im heutigen gebräuchlichen Studium bestehen<br />

gegen eine wirklich sachgemäße Erfassung des Krankheitswesens<br />

als solchen. Zweitens möchte ich dann andeuten, in welcher<br />

Richtung eine Erkenntnis des Menschen zu suchen ist, die<br />

eine wirkliche Gr<strong>und</strong>lage für das medizinische Arbeiten abgeben<br />

kann. Drittens möchte ich auf die Möglichkeiten eines rationellen<br />

Heilwesens hinweisen durch die Erkenntnis der Beziehungen<br />

des Menschen zur übrigen Welt. Ich möchte dann in<br />

diesem Teil die Frage beantworten, ob Heilung überhaupt möglich<br />

<strong>und</strong> zu denken ist. Viertens - <strong>und</strong> ich denke, das wird vielleicht<br />

das wichtigste Glied der Betrachtungen sein, das sich aber<br />

mit den anderen drei Gesichtspunkten wird verschlingen müssen<br />

- möchte ich, daß jeder von den Teilnehmern mir bis mor-

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