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Geisteswissenschaft und Medizin - Rudolf Steiner Online Archiv

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GEISTESWISSENSCHAFT UND MEDIZIN<br />

Vierter Vortrag<br />

__________________________________________________________<br />

tener werden würden. Aber nur aus dem Gr<strong>und</strong>e möchte ich<br />

dieses Mittel angeben, damit Sie es nicht gerade gebrauchen -<br />

<strong>und</strong> es liegt so nahe, es zu gebrauchen. Ich kann von diesem<br />

Mittel natürlich nur in einem Kreise von anthroposophisch vorgebildeten<br />

Persönlichkeiten sprechen. Dieses Mittel würde darinnen<br />

bestehen, daß Sie alle Hebel in Bewegung setzen würden,<br />

um die Rittersche Therapie zu einer allgemeinen Angelegenheit<br />

zu machen. Sie berücksichtigen bei den Heilerfolgen<br />

nicht, daß Sie als einzelne Ärzte dastehen. Ja, vielleicht mag<br />

gewiß der Einzelne sich dessen bewußt sein, daß Sie als einzelne<br />

Arzte dastehen, zu kämpfen haben gegen die große Masse<br />

der anderen Ärzteschaft <strong>und</strong> daß Sie in dem Augenblicke, wo<br />

Sie die Rittersche Therapie zu einer Universitätsangelegenheit<br />

machen, wo Sie durchsetzen würden, daß Sie nicht mehr in der<br />

Opposition ständen, sondern daß von - ich will gar nicht einmal<br />

sagen allen -, sondern von sehr vielen so geheilt werden würde,<br />

Sie die Erfahrung machen würden, daß Ihre Heilerfolge sich<br />

beträchtlich zurückzögen. So sonderbar sind die Dinge im wirklichen<br />

Leben. Die Dinge sind nämlich zuweilen ganz anders, als<br />

man sich sie vorstellt. Als einzelner Arzt hat man selbstverständlich<br />

das größte Interesse, den einzelnen Menschen zu heilen,<br />

<strong>und</strong> die moderne materialistische <strong>Medizin</strong> hat sich in dieser<br />

Weise sogar, ich möchte sagen, eine Art Rechtsgr<strong>und</strong> ausgesucht,<br />

um nur ja darauf losgehen zu müssen, den einzelnen<br />

Menschen zu heilen. Ja, aber dieser Rechtsgr<strong>und</strong> besteht darin,<br />

daß man sagt: Es gibt überhaupt keine Krankheiten, sondern<br />

kranke Menschen. Selbstverständlich, wenn die Menschen auch<br />

in bezug auf die Krankheit so isoliert wären, wie das äußerlich<br />

aussieht heute, dann würde dieser Rechtsgr<strong>und</strong> ein wirklicher<br />

Gr<strong>und</strong> sein. Aber das, was wirklich stattfindet, ist, daß die Menschen<br />

tatsächlich nicht so isoliert sind, daß solche Dinge eine<br />

große Bedeutung haben, wie das gestern von Ihnen, Herr Dr.<br />

Ederle, Angeführte, daß gewisse Krankheitsspannungen ganze<br />

breite Territorien umfassen, <strong>und</strong> daß Sie niemals konstatieren<br />

können, wenn Sie einen Einzelnen geheilt haben, wie vielen<br />

anderen Sie vielleicht die Krankheit in einem anderen Falle aufgehalst<br />

haben. Sie stellen sich nicht den einzelnen Krankheitsfall<br />

in den ganzen Prozeß hinein, <strong>und</strong> daher sind solche Dinge<br />

im einzelnen außerordentlich frappierend. Aber derjenige, der<br />

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