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Geisteswissenschaft und Medizin - Rudolf Steiner Online Archiv

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GEISTESWISSENSCHAFT UND MEDIZIN<br />

Zweiter Vortrag<br />

__________________________________________________________<br />

ren. Es ist immer so, daß man zu allem, was mit dem Oberen<br />

zusammenhängt, ein Gegenbild finden kann im Unteren. Nun<br />

ist aber das Bedeutsame dieses, daß eigentlich eine materielle<br />

Vermittlung zwischen diesem Oberen <strong>und</strong> Unteren nicht stattfindet,<br />

sondern ein Entsprechen. Man muß immer das eine im<br />

Unteren auf das andere im Oberen richtig zu beziehen verstehen,<br />

nicht darauf ausgehen, eine materielle Vermittlung zu wollen.<br />

Nehmen wir ein ganz einfaches Beispiel, nehmen wir den<br />

Hustenreiz <strong>und</strong> den wirklichen Husten, wie er zusammenhängt<br />

mit dem Oberen, also insofern er dem Oberen angehört, so werden<br />

wir dafür das entsprechende Gegenbild im Unteren in der<br />

Diarrhöe haben. Wir finden immer ein entsprechendes Gegenbild<br />

für ein Oberes in dem Unteren. Und nur dadurch kommt<br />

man recht auf ein Begreifen des Menschen, daß man diese Entsprechungen<br />

- es werden uns viele solche im Laufe der Betrachtungen<br />

vor Augen treten - richtig ins Auge fassen kann.<br />

Nun besteht aber nicht bloß ein solches abstraktes Entsprechen,<br />

sondern es besteht zu gleicher Zeit im ges<strong>und</strong>en Organismus ein<br />

inniges Zusammengehören des Oberen <strong>und</strong> des Unteren. Es besteht<br />

ein solches Zusammengehören im ges<strong>und</strong>en Organismus,<br />

daß das Obere, irgendeine obere Tätigkeit, sei es eine Tätigkeit,<br />

die zusammenhängt mit dem Atmen, sei es eine Tätigkeit, die<br />

zusammenhängt mit dem Nerven-Sinnes-Apparat, irgendwie<br />

ein Unteres bezwingen muß, mit einem Unteren in vollem Einklang<br />

sich abspielen muß. Und es besteht sofort - <strong>und</strong> das wird<br />

uns später führen auf ein wirkliches Begreifen des Krankheitsprozesses<br />

- eine Unregelmäßigkeit im Organismus, wenn irgendwie<br />

die Vorherrschaft gewinnt, die Oberherrschaft gewinnt<br />

ein Unteres, so daß es zu stark ist für die entsprechende Tätigkeit<br />

im Oberen, oder ein Oberes, so daß es zu stark ist für eine<br />

entsprechende Tätigkeit im Unteren. Es müssen sich immer die<br />

Tätigkeiten des Oberen zu den Tätigkeiten des Unteren so verhalten,<br />

daß sie in einer gewissen Weise einander entsprechen,<br />

daß sie einander bezwingen, daß sie so zueinander verlaufen,<br />

wie sie, ich möchte sagen, zueinander orientiert sind. Da gibt es<br />

eine ganz bestimmte Orientierung. Sie ist individuell für die<br />

verschiedenen Menschen, aber es gibt eine ganz bestimmte Ori-<br />

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