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Geisteswissenschaft und Medizin - Rudolf Steiner Online Archiv

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GEISTESWISSENSCHAFT UND MEDIZIN<br />

Fünfzehnter Vortrag<br />

__________________________________________________________<br />

den allerletzten Rest unsere Universitätsbildung ausgerissen,<br />

denn die <strong>und</strong> alles das, was damit zusammenhängt, ist gründlich<br />

dazu veranlagt, das Zusammenleben des Menschen mit dem Naturganzen<br />

zu verhindern. Einseitig treiben auf der einen Seite<br />

die Sachen nach einer raffinierten Intellektuali-tat <strong>und</strong> auf der<br />

anderen Seite nach einer raffinierten Sexualität. Dasjenige, was<br />

zentral bei der Urmenschheit noch war, wird bei der modernen<br />

Menschheit in diese zwei Pole einfach auseinandergetrieben.<br />

Nun sehen Sie, von dem Wiederhineinfinden in ein richtiges<br />

Weltverständnis wird es ja abhängen, daß wir in bezug auf unser<br />

Wissenschaftstreiben wiederum ges<strong>und</strong>en. Mit einem solchen<br />

ges<strong>und</strong>en Wissenschaftstreiben wird eben manches studiert<br />

werden müssen, was jetzt nur leider mit dem kranken<br />

Wissenschaftstreiben studiert wird.<br />

Nun wollen wir uns heute im Anschluß an das schon gestern<br />

Gesagte ein wenig mit Dingen beschäftigen, die in der Linie liegen,<br />

den Menschen so anzusehen, daß in dem Anschauen des<br />

Menschen so etwas liegt von einer Hinweisung auf den Heilungsprozeß.<br />

Bei der Urmenschheit war das nämlich in hohem<br />

Grade ausgebildet. In dem Augenblick, wo der Urmensch irgend<br />

etwas Abnormes am Menschen sah, wurde er auch gleich hingewiesen<br />

auf den Heilungsprozeß. Das sind Dinge, die der modernen<br />

Menschheit verlorengegangen sind. Und so kommt wenig<br />

der moderne Mensch durch Intuition auf dasjenige zum Beispiel,<br />

auf das der alte Mensch durch den Instinkt gekommen ist.<br />

Aber das ist die Entwickelung: vom Instinkt aus durch den Intellektualismus<br />

zur Intuition. Zu alledem, was am meisten leidet<br />

durch die bloße intellektualistische Entwickelung, müssen wir<br />

gerade Physiologie <strong>und</strong> <strong>Medizin</strong> rechnen. Die können am wenigsten<br />

in der Atmosphäre des Intellektualismus gedeihen.<br />

Denn nehmen wir einen konkreten Fall, nehmen wir zum Beispiel<br />

den Diabetiker. Was stellt denn eigentlich der Diabetiker<br />

in seiner ganzen abnormen Entwickelung dar? Eine richtige Anschauung<br />

des Diabetes kann man zunächst nur gewinnen, wenn<br />

man weiß, daß es sich dabei um ein schwaches Ich handelt, um<br />

eine schwache Ich-Organisation, die nicht geeignet ist, den ganzen<br />

Prozeß zu bewältigen, der sich vollziehen soll in der Zuckerbildung.<br />

Man muß dasjenige, was vorliegt, nur in der rich-<br />

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