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Geisteswissenschaft und Medizin - Rudolf Steiner Online Archiv

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GEISTESWISSENSCHAFT UND MEDIZIN<br />

Zehnter Vortrag<br />

__________________________________________________________<br />

se Verwandtschaft mit allem Irdischen, das in seinem Verdauungssystem<br />

zum Ausdrucke kommt, ist er aber zugleich<br />

auch eben dieses Menschenwesen, das denken kann, das sich<br />

überhaupt als Mensch entwickeln kann.<br />

Nun können wir den Dualismus im Menschen sehen als einen<br />

Dualismus zwischen dem in ihm befindlichen Außerirdischen,<br />

dem Kosmischen <strong>und</strong> dem eigentlich Irdischen. Zunächst wird<br />

uns im menschlichen Organismus deutlich veranlagt vorliegen<br />

das Außerirdische <strong>und</strong> auch das Irdische, <strong>und</strong> ich habe ja schon<br />

gestern darauf hingedeutet, wie sich das Peripherische, das Außerirdische<br />

im Menschen gewissermaßen abspiegelt dadurch,<br />

daß er seine Geistorganisation, aber auch die polarisch mit ihr<br />

verwandte Verdauungsorganisation hat, auf was ich ja wiederholt<br />

hingewiesen habe. Also alles dasjenige, was mit der Absonderung<br />

nach der Verdauung hin <strong>und</strong> was mit jener Absonderung<br />

im Gehirn zusammenhängt, welche die Gr<strong>und</strong>lage der<br />

geistigen Wirksamkeit ist, all das weist uns eigentlich auf den<br />

peripherischen, auf den himmlischen Menschen hin. So sonderbar<br />

<strong>und</strong> paradox das klingt, es ist so. Alles dasjenige aber, was im<br />

Menschen, sei es an flüssigen oder mehr luftförmigen Prozessen,<br />

zusammenhängt mit der Harn- <strong>und</strong> Schweißbildung, das weist<br />

uns nach dem irdischen Menschen hin als dem sich individualisierenden<br />

Menschen. Wir müssen schon in diesen zwei auseinanderstrebenden<br />

Polen der menschlichen Natur etwas sehr<br />

Bedeutsames sehen.<br />

Nun, man hat leider in der neueren Zeit niemals Veranlassung<br />

genommen - meines Wissens wenigstens - auf diese Dualität,<br />

auf die ich ja gerade hinweise in der menschlichen Natur, so<br />

hinzuweisen, daß es einem etwas genützt hätte für die Therapie.<br />

Denn Sie sehen ja, alle diese Dinge, die wir hier betrachten, sollen<br />

das Therapeutische <strong>und</strong> das Pathologische schon zusammenschieben.<br />

Diese Pathologie <strong>und</strong> Therapie sollen nicht zwei voneinander<br />

getrennte Gebiete sein. Das veranlaßt mich ja auch,<br />

daß ich alles dasjenige, was ich hier als Aufstellung gebe, gewissermaßen<br />

auf die Therapie hin orientiere, damit dasjenige, was<br />

man pathologisch erfaßt, einen befähigt, dann therapeutisch zu<br />

denken. Deshalb sage ich die Sache gerade so, wie ich sie eben<br />

sage, <strong>und</strong> es sind dann sehr leicht Einwände möglich, wenn man<br />

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