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Geisteswissenschaft und Medizin - Rudolf Steiner Online Archiv

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GEISTESWISSENSCHAFT UND MEDIZIN<br />

Vierter Vortrag<br />

__________________________________________________________<br />

das Ganze des Heiles der Menschheit im Auge hat, der muß, ich<br />

möchte sagen, doch aus einer anderen Ecke heraus sprechen.<br />

Das ist dasjenige, was eben notwendig macht, daß man nicht<br />

einseitig, bloß therapeutisch sich orientiert, sondern daß man<br />

die Therapie vollständig herausarbeitet aus der Pathologie. Das<br />

ist es gerade, was wir hier versuchen wollen, daß eine gewisse<br />

Ratio hineinkommt in dasjenige, was sonst doch nur ein empirisch-statistisches<br />

Denken ist.<br />

Nun wollen wir heute ausgehen von einer allbekannten Tatsache,<br />

die aber durchaus im Zusammenhange des naturwissenschaftlichen<br />

medizinischen Denkens nicht gewürdigt wird <strong>und</strong><br />

welche die Gr<strong>und</strong>lage abgeben kann für eine Beurteilung des<br />

Verhältnisses des Menschen zu der außermenschlichen Natur.<br />

Das ist die Tatsache, daß der Mensch als ein dreigliedriges Wesen,<br />

als Nerven-Sinneswesen, als Zirkulationswesen, als rhythmisches<br />

Wesen also, <strong>und</strong> als Stoffwechselwesen, durch sein<br />

Stoffwechselwesen in einem negativen Verhältnis steht zu dem,<br />

was draußen in der Natur, in der Pflanzenwelt vorgeht. Sie wollen<br />

sich bitte die Tatsache vor die Seele rücken, daß draußen in<br />

der Natur, wenn wir zunächst nur die Pflanzenwelt innerhalb<br />

dieser Natur beobachten, in der Flora sich die Tendenz bemerkbar<br />

macht, gewissermaßen den Kohlenstoff zu konzentrieren,<br />

den Kohlenstoff zur Gr<strong>und</strong>lage der gesamten Flora zu machen.<br />

Wir sind umgeben, indem wir von Pflanzen umgeben sind, von<br />

Organismen, von Formgebilden, deren Wesenheit auf der Konzentration<br />

des Kohlenstoffes beruht. Vergessen Sie nicht, daß<br />

dasjenige, was dieser Bildung zugr<strong>und</strong>e Hegt, auch im menschlichen<br />

Organismus auftritt, daß aber der menschliche Organismus<br />

es in seinem Wesen hat, diese Bildung in der Bildung, gewissermaßen<br />

in einem weitergehenden Status nascendi, aufzuheben,<br />

zu zerstören <strong>und</strong> die entgegengesetzte Bildung an deren<br />

Stelle zu setzen. Wir haben den Anfang dieses Prozesses in uns<br />

in dem, was ich in diesen Tagen den unteren Menschen genannt<br />

habe. Wir setzen den Kohlenstoff ab, beginnen gewissermaßen<br />

aus unseren eigenen Kräften heraus den Prozeß des Pflanzenwerdens<br />

<strong>und</strong> müssen uns, veranlaßt durch unsere obere Organi-<br />

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