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Geisteswissenschaft und Medizin - Rudolf Steiner Online Archiv

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GEISTESWISSENSCHAFT UND MEDIZIN<br />

Zwanzigster Vortrag<br />

__________________________________________________________<br />

tigkeit beim Katzenjammer vorhanden. Der Katzenjammer ist ja<br />

die Fortsetzung eines Prozesses, der sich gar sehr abspielt im<br />

ersten Trakt der Verdauungstätigkeit. Er tritt ein, wenn dasjenige,<br />

was sich bei der Wein- oder Bier- oder bei der Champagnerschwelgerei<br />

abspielt bis zur Aufnahme der Stoffe in die lymph-<br />

<strong>und</strong> blutbildenden Vorgänge, in diese Vorgänge übergeht. Dann<br />

werden diejenigen Gebiete des menschlichen Organismus, die<br />

eigentlich ihren Beruf darinnen haben, aufzulösen, in eine Art<br />

Sinnesorgan verwandelt; <strong>und</strong> statt daß der Mensch nun seine<br />

Hauptsinnestätigkeit auf die Außenwelt richtet, mit der Außenwelt<br />

in Kommunikation tritt, vor sich draußen die Erde mit<br />

ihren Vorgängen hat, zwingt ihn das, was er mit sich angerichtet<br />

hat, nach innen hinein wahrzunehmen, denn jetzt hat er da<br />

drinnen eine sehr, sehr der äußeren Erdentätigkeit ähnlich gewordene<br />

Tätigkeit. Da fängt er an, die Drehung der Erde zu verspüren,<br />

<strong>und</strong> sein Bett fängt an zu kreisen. Da jenseits seiner<br />

Darmtätigkeit, in der Lymph- <strong>und</strong> Blutbildetätigkeit, liegt jetzt,<br />

ich möchte sagen, eine Art Erdentätigkeit, eine Art Außenwelt,<br />

eine innere Außenwelt. Der Mensch hat sich zur inneren Außenwelt<br />

gemacht <strong>und</strong> nimmt schrecklich wahr da-drinnen dasjenige,<br />

was ihn gar nicht stört, wenn er es außen wahrnimmt,<br />

denn sein Inneres ist nicht dazu geeignet, eine Erde zu werden,<br />

sein Inneres soll sich gerade der Erde entziehen. Jetzt aber konstruiert<br />

er sich da drinnen eine richtige Erde, etwas, was eigentlich<br />

viel besser dazu geeignet wäre, wenn man es ganz herausnehmen<br />

könnte <strong>und</strong> ringsherum Sinneswahrnehmer hatte, die<br />

das von außen anschauen könnten. Er aber wird jetzt veranlaßt,<br />

mit einem mehr nach außen gelegenen Innern wahrzunehmen.<br />

Gegen das alles, was da eintritt, wirkt Nux vomica aus dem<br />

Gr<strong>und</strong>e, weil zunächst, so lange bis - in diesem Falle tritt ja<br />

meistens ein starker Naturheilungsprozeß ein - der Naturheilungsprozeß<br />

eintritt, die Empfindlichkeit für dieses äußere Innere<br />

durch Nux vomica unterdrückt wird. Dadurch, daß es unterdrückt<br />

wird, wird zu gleicher Zeit der innen gelegene äußere<br />

Prozeß nicht gestört, <strong>und</strong> es ist schon eine Art Heilwirkung von<br />

Nux vomica damit verb<strong>und</strong>en, die aber ausgeht davon, daß eigentlich<br />

die Fortsetzung des metamorphosierten<br />

Schmeckvorganges abgeschwächt wird, nicht mehr störend<br />

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