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Geisteswissenschaft und Medizin - Rudolf Steiner Online Archiv

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NEUNTER VORTRAG<br />

Dornach, 29. März 1920<br />

Was wir gestern auseinandergesetzt haben, war gewissermaßen<br />

eine Art Heranrücken des menschlichen Organismus an die außermenschliche<br />

Natur. Und man kann sehen in jenem Wechselwirken,<br />

das gerade bei den zwei Sinnen, beim Riechen <strong>und</strong><br />

Schmecken, vorliegt, wie die menschliche Organisation da in<br />

einen innigeren Zusammenhang kommt mit dem, was in der<br />

außermenschlichen Natur geschieht. Diese Studien, die so untersuchen<br />

die Beziehung des Menschen zu der außermenschlichen<br />

Natur, machen wir aus dem Gr<strong>und</strong>e, weil es sich für die<br />

<strong>Geisteswissenschaft</strong> darum handelt, Heilverfahren <strong>und</strong> menschliche<br />

Organisationsprozesse innig zusammenzurücken. Beim<br />

Heilen handelt es sich eigentlich immer darum, daß man durchschaut,<br />

welche Faktoren in dem liegen, was man dem Körper,<br />

sei es chemisch, physiologisch oder physisch, zuführt, <strong>und</strong> dem,<br />

was gewissermaßen der Organismus im ges<strong>und</strong>en Zustand ausführen<br />

kann <strong>und</strong> wozu er sich im kranken Zustand nicht eignet.<br />

Man muß zusammendenken können den Prozeß, der sich äußerlich<br />

abspielt, <strong>und</strong> den Prozeß, der sich im menschlichen Organismus<br />

abspielt.<br />

Nun, diese beiden Prozesse rücken eben am nächsten zusammen<br />

da, wo es sich um die Wahrnehmung des Riecheris <strong>und</strong> des<br />

Schmeckens handelt. Sie sind für alles dasjenige, was die anderen<br />

Sinne angeht, weiter auseinandergerückt. Und wir haben<br />

zum Beispiel schon ziemlich weit auseinandergerückt das Sehen<br />

<strong>und</strong> die Verdauung, wobei ich unter der Verdauung im engeren<br />

Sinne jetzt das verstehe, was, ich möchte sagen, vorgeht zwischen<br />

dem Zer-kauen der Speisen im M<strong>und</strong>e <strong>und</strong> ihrer Bearbeitung<br />

durch die Darmdrüsen. Also dieses Gebiet möchte ich eigentlich<br />

nur zur Verdauung rechnen, während ich das übrige<br />

schon rechnen muß zum Gebiet der Entleerung, sei es derjenigen<br />

in den Organismus, damit die Stoffe aufgenommen werden,<br />

sei es der Entleerung nach außen, zu dem, was ich als Ausscheidung<br />

bezeichnen möchte. Also dasjenige, was jenseits der<br />

Drüsen liegt, möchte ich schon als Ausscheidung bezeichnen.

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