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Geisteswissenschaft und Medizin - Rudolf Steiner Online Archiv

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GEISTESWISSENSCHAFT UND MEDIZIN<br />

Dreizehnter Vortrag<br />

__________________________________________________________<br />

werfen auf den sehr niedrigen Zuckergenuß, wie er in Rußland<br />

üblich war, <strong>und</strong> auf den sehr reichlichen der westlichen Welt,<br />

der englischen Welt. Da wird man dann finden, daß einfach da,<br />

wo die Dinge nicht durch eine seelische Entwickelung paralysiert<br />

werden, das Darleben des Menschen sehr deutlich einen<br />

Abdruck desjenigen zeigt, was da eigentlich den Menschen zugeführt<br />

wird: bei dem Russen, der durch ein gewisses Hingegebensein<br />

an die Außenwelt sich äußert, ein geringes Ich-Gefühl<br />

hat, das höchstens theoretisch dann ersetzt wird <strong>und</strong> das mit<br />

dem geringen Zuckergenuß zusammenhängt, <strong>und</strong> dagegen bei<br />

dem Engländer, der ein starkes Selbstgefühl hat, das organische<br />

Gr<strong>und</strong>lagen hat, das hängt zusammen mit dem starken Zuckergenuß.<br />

Es ist aber namentlich hier weniger auf die Tatsache des<br />

Genießens zu sehen als auf den Drang. Denn die Tatsache des<br />

Genießens entwickelt sich eben aus dem Drang, aus der Sehnsucht<br />

des Genießens, <strong>und</strong> daher ist es wichtig, diese Dinge besonders<br />

ins Auge zu fassen.<br />

Wenn Sie nun in Betracht ziehen, daß eigentlich der wirkliche<br />

Ursprung der sogenannten Geistes- <strong>und</strong> Seelenkrankheiten in<br />

den Organsystemen des unteren Menschen gesucht werden<br />

muß, dann werden Sie gerade da auf Wechselwirkungen im<br />

Menschen hingewiesen, die nicht außer acht gelassen werden<br />

dürfen, wenn es sich um Pathologisch-Therapeutisches handelt.<br />

Diese Wechselwirkungen zwischen dem, was ich einfach bezeichnet<br />

habe als den unteren <strong>und</strong> den oberen Menschen, müssen<br />

sowohl beim Pathologischen wie beim Therapeutischen<br />

immer in Betracht gezogen werden, sonst wird man niemals eine<br />

ordentliche Ansicht auch darüber gewinnen können, wie<br />

nun äußere Einflüsse, durch die man auf den Kranken wirken<br />

will, auf diesen Kranken wirken. Es ist ein großer Unterschied,<br />

ob man dem Kranken Wärme - oder Wasserwirkung durch die<br />

Füße oder durch den Kopf beibringt. Aber man bekommt keine<br />

Ratio in diese Dinge hinein, wenn man nicht erst in solchen<br />

Dingen auf die großen Unterschiede des Funktionierens zwischen<br />

dem unteren <strong>und</strong> dem oberen Menschen aufmerksam<br />

wird. Daher werden wir jetzt, soweit sich das für uns auch auf<br />

diesem Gebiete machen läßt, noch den äußeren Einfluß auf den<br />

Menschen besprechen.<br />

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