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Geisteswissenschaft und Medizin - Rudolf Steiner Online Archiv

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GEISTESWISSENSCHAFT UND MEDIZIN<br />

Neunzehnter Vortrag<br />

__________________________________________________________<br />

Kräfte eben sind, also die entgegengesetzten Kräfte der antimonisierenden<br />

Kräfte.<br />

Nun muß ich noch einmal auf etwas hinweisen, auf das ich<br />

schon hingewiesen habe. Ein sehr lehrreiches Objekt, meinetwillen<br />

auch Subjekt, ist die Auster mit ihrer Schalenbildung. In<br />

einem eben geringen Maße ist dasselbe schon vorhanden bei<br />

den Kalkabsonderungen der Eier, der Schalbildung der Eier.<br />

Was liegt denn da eigentlich zugr<strong>und</strong>e? Was ist denn das, eine<br />

Schale wie die Austernschale oder wie die gewöhnliche Schale<br />

der Eier? Das ist ein Produkt, dessen sich die Eisubstanz oder die<br />

Auster entledigen muß, das sie nach außen befördern muß, <strong>und</strong><br />

zwar aus dem Gr<strong>und</strong>e, weil, wenn sie es in sich behalten würde,<br />

sie dadurch getötet werden würde. Es beruht einfach diese<br />

Schalbildung darauf, die Lebenstätigkeit zu erhalten. Wenn man<br />

also Austern ißt, dann ißt man mit - ich darf ja wohl zu Ihnen<br />

das so aussprechen, ich müßte natürlich, wenn man, um der<br />

heutigen Wissenschaft zu gefallen, sprechen wollte, es in etwas<br />

gewähltere Formen kleiden - denjenigen Lebensprozeß, der in<br />

der Auster sich gerade in der Schalbildung nach außen zeigt.<br />

Diesen Lebensprozeß ißt man mit. Man ißt also mit einen albuminisierenden<br />

Prozeß, einen Prozeß, der dem Antimonisierenden<br />

entgegengesetzt ist; den ißt man mit. Damit fördert man<br />

all das im Menschen, was zu typhösen Erscheinungen hinführt.<br />

Es ist dieses Austernessen ein außerordentlich interessanter<br />

Vorgang. Dieses Austernessen, das fördert die Gestaltungskraft,<br />

die albuminisierende Kraft im menschlichen Unterleibe. Dadurch<br />

aber entlastet es, zieht gewisse Kräfte weg vom Kopfe,<br />

<strong>und</strong> der Mensch fühlt sich dann subjektiv, wenn er Austern gegessen<br />

hat, nicht so beschwert von den Kräften, die in seinem<br />

Kopfe arbeiten wollen. Er macht in einer gewissen Weise den<br />

Kopf leer. Wir müssen ja diese albuminisierenden Kräfte fortwährend<br />

entwickeln, weil wir den Kopf nicht so beladen lassen<br />

können mit gestaltenbildenden Kräften. Aber der Austernesser<br />

übertreibt das, er strebt mit aller Leidenschaftlichkeit nach einem<br />

leeren Kopfe. Daher vergrößert er auch die Möglichkeit<br />

des Durchbruches gewisser Kräfte nach den Unterleibsorganen,<br />

die ich gestern charakterisiert habe, fördert also die Neigung<br />

zum Typhus. Und daher können Sie denken, wie wiederum mit<br />

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