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Geisteswissenschaft und Medizin - Rudolf Steiner Online Archiv

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GEISTESWISSENSCHAFT UND MEDIZIN<br />

Vierter Vortrag<br />

__________________________________________________________<br />

Nun könnte man, ich möchte sagen, diese Sache schön novellistisch<br />

ausführen. Man könnte sagen, wenn wir unseren Blick<br />

richten auf all das, was uns umgibt als schöne Flora der Welt, so<br />

sind wir hoch erfreut, ganz hoch erfreut, mit Recht. Anders,<br />

wenn wir ein Schaf öffnen <strong>und</strong> unmittelbar nach dem Öffnen<br />

gleich von einer anderen Flora erfahren, die ganz entschieden<br />

auch ihre Entstehungsursache in ähnlicher Art hat, wie die Entstehungsursachen<br />

der äußeren Flora sind, wenn wir dadurch,<br />

daß wir ein Schaf öffnen nach dem Tode, den ganzen Verwesungsgeruch<br />

des Inneren dieses Schafes auf uns zuduftend finden,<br />

da sind wir über die Entstehung der in-testinalen Flora, der<br />

Darmflora, ganz gewiß weniger erfreut. Und darauf ist es nötig,<br />

sein Hauptaugenmerk zu richten. Denn da ist es handgreiflich,<br />

wie einfach dieselben Ursachen, die draußen in der außermenschlichen<br />

Natur die Flora in die Wege leiten, im Menschen<br />

bekämpft werden müssen, wie da die intestinale Darmflora<br />

nicht entstehen darf. Denn hier eröffnet sich ein außerordentlich<br />

weites Forschungsgebiet, <strong>und</strong> jüngeren <strong>Medizin</strong>ern, die<br />

noch im Studium sind, möchte ich es empfehlen, für ihre Doktorarbeiten<br />

ja recht viel aus diesem Gebiete zu verwenden, vor<br />

allen Dingen viel aus diesem Gebiete der vergleichenden Forschung<br />

über die Darmgestaltung bei den Formen der verschiedenen<br />

Tiere, über die Säugetiere herauf bis zum Menschen. Da<br />

wird sich ein außerordentlich reiches Feld ergeben, denn auf<br />

diesem Gebiete ist noch vieles außerordentlich Wichtige nicht<br />

erforscht. Versuchen Sie vor allen Dingen einmal, dahinter zu<br />

kommen, warum ein Schaf durch seine Darmflora, wenn wir es<br />

öffnen, so furchtbaren Verwesungsgeruch ausduftet <strong>und</strong> warum<br />

das selbst bei den aasfressenden Vögeln nicht der Fall ist, die,<br />

wenn man sie öffnet, verhältnismäßig angenehm sogar riechen.<br />

In diesen Dingen liegt ungeheuer viel, was bis heute ganz <strong>und</strong><br />

gar wissenschaftlich noch nicht durchgearbeitet ist. Es liegt ferner<br />

sehr viel auf diesem Gebiete für eine Untersuchung der<br />

Darmformen. Bedenken Sie einmal, daß das ganze Vogelgeschlecht<br />

einen wesentlichen Unterschied von dem Säugetiergeschlecht<br />

<strong>und</strong> auch von dem Menschen aufweist. Bei dem<br />

Vbgelgeschlechte findet sich - <strong>und</strong> materialistische Ärzte, wie<br />

zum Beispiel der Pariser Arzt Metschnikoff, haben die größten<br />

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