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Geisteswissenschaft und Medizin - Rudolf Steiner Online Archiv

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GEISTESWISSENSCHAFT UND MEDIZIN<br />

Siebzehnter Vortrag<br />

__________________________________________________________<br />

zum Phlegma zeigt, wenn wir nicht beim Kinde schon deutlich<br />

wahrnehmen können diejenige Temperamentsanlage, die eigentlich<br />

erst im späteren menschlichen Lebensalter auftreten<br />

sollte, wenn auch da in eingeschränktem Maße. Aber von besonderer<br />

Wichtigkeit ist die Unterscheidung mit Bezug auf die<br />

innere Aktivität oder innere Passivität. Das kommt sehr in Betracht.<br />

Denken Sie nur, wenn wir bei unseren sogenannten psychischen<br />

Heilweisen mit Suggestion wirken, so stellen wir da<br />

den Menschen ganz in die Einflußsphäre eines anderen Menschen,<br />

wir unterbinden seine Aktivität. Und das Unterbinden<br />

der Aktivität, das Unterbinden der inneren Initiative des Menschen<br />

zeitigt aber schon im äußeren Leben etwas, was für den<br />

Lebenslauf wichtig ist <strong>und</strong> was, wenn wir es entsprechend - wir<br />

wollen dann morgen weiter darüber reden - beim Kinde beobachten,<br />

nun gerade wiederum in die Zahngeschichte hineinspielt,<br />

auch wiederum für das spätere Leben.<br />

Ich kann zum Beispiel notwendig erachten für mich - nach<br />

dem, was ich vorhin gesagt habe, ist es ja wichtig, so etwas zu<br />

berücksichtigen - gewisse Nahrungsmittel zu vermeiden, anderen<br />

mich mehr zuzuwenden. Ich kann notwendig erachten für<br />

mich eine gewisse Diät. Die kann sehr gut sein für mich. Aber es<br />

ist ein ganz beträchtlicher Unterschied, ob ich durch eigenes<br />

Ausprobieren zu dieser Diät komme dadurch, daß ich selber auf<br />

das oder jenes komme, oder indem ich sie mir einfach vom Arzte<br />

vorschreiben lasse. Bitte, nehmen Sie mir nicht übel, daß ich<br />

das so ganz trocken sage. Nicht wahr, es schaut vor der materialistischen<br />

Gesinnung so aus, als ob es denselben Dienst tut,<br />

wenn die für mich gute Diät von mir selber instinktiv gef<strong>und</strong>en<br />

ist, ich sie mir erarbeitet habe, vielleicht unter der Anleitung<br />

des Arztes erarbeitet habe, selber dabei Initiative entwickelt habe,<br />

oder ob ich sie mir einfach vom Arzte verschreiben lasse.<br />

Das letzte Ende, möchte ich sagen, dieser Wirkungen zeigt sich<br />

darinnen, daß mir ja die vom Arzte vorgeschriebene, befolgte<br />

Diät zunächst nützen wird, aber sie hat leider das Schädliche,<br />

daß sie mich im Alter leichter zur Vertrotte-lung führt, als ich<br />

sonst käme, daß sie zum Altersschwachsinn führt, während das<br />

aktive Mitarbeiten bei der Diät mich bis ins Alter hinein - natürlich<br />

kommen andere Faktoren, durch die das bedingt ist, hin-<br />

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