03.11.2012 Aufrufe

Geisteswissenschaft und Medizin - Rudolf Steiner Online Archiv

Geisteswissenschaft und Medizin - Rudolf Steiner Online Archiv

Geisteswissenschaft und Medizin - Rudolf Steiner Online Archiv

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

GEISTESWISSENSCHAFT UND MEDIZIN<br />

Siebzehnter Vortrag<br />

__________________________________________________________<br />

nen Aufbau. Das ist etwas, was viel mehr hinunterführen würde<br />

in die Phylogenie, wenn man das berücksichtigen würde, wie<br />

die Außenwelt zunächst so wirkt, daß sich das Innere dagegen<br />

wehrt, in Antipathie entlädt <strong>und</strong> daß gerade dadurch die immer<br />

weitergehende Vervollkommnung der Organisation zustande<br />

kommt. Der besteht im Organismenreiche den Kampf ums Dasein<br />

am besten, der am meisten imstande ist, innere Antipathien<br />

zu überwinden <strong>und</strong> Organe an ihre Stelle zu setzen. Das gehört<br />

zu dem organfortbildenden Prozesse.<br />

So bietet sich gerade, wenn man dieses betrachtet, ein Anhaltspunkt<br />

dafür, auch wiederum hinzuschauen auf die Dosierung<br />

der Heilmittel. Sie sehen ja im organbildenden Prozesse selber<br />

ein fortwährendes Hin<strong>und</strong>herpendeln zwischen Sympathie <strong>und</strong><br />

Antipathie. Die Genesis der Organisation hängt im wesentlichen<br />

mit dem Bilden von Sympathie <strong>und</strong> Antipathie zusammen <strong>und</strong><br />

von dem Wechselspiel zwischen Sympathie <strong>und</strong> Antipathie ab.<br />

So wie sich Sympathie <strong>und</strong> Antipathie im Organismus verhalten,<br />

so verhalten sich niedrigere Dosierungen, also substantiell<br />

als Substanz Verwendetes, zu dem, was in hoher Potenz verwendet<br />

wird. Die hohe Potenz hat die gegenteilige Wirkung der<br />

niedrigen Potenz. Das hängt zusammen mit der ganzen organisierenden<br />

Kraft. Und in einem gewissen Sinne ist auch das richtig,<br />

worauf ich übrigens schon gestern von anderem Gesichtspunkte<br />

aus hingedeutet habe, daß dasjenige, was in der ersten<br />

Lebensepoche in einer bestimmten Weise im Organismus wirkt,<br />

seine Wirkung umkehrt in späteren Lebensepochen, daß aber<br />

das, was da wirkt im Organismus, verschoben werden kann. Darauf<br />

beruht, wie ich Ihnen gestern gesagt habe, auf der einen<br />

Seite die Dementia praecox, auf der anderen Seite das Auffinden<br />

der isolierten Seelenbezirke, die dann im späteren Alter die Organisation<br />

ergreifen, da sie sie nicht ergreifen sollten.<br />

Über diese Dinge wird man erst zurecht kommen, wenn unsere<br />

Wissenschaft selber wiederum ein wenig spiritualisiert sein<br />

wird, wenn wir dahin kommen werden, nicht mehr sogenannte<br />

Geisteskrankheiten auf einem geistig-seelischen Wege heilen zu<br />

wollen, sondern wenn wir die Frage werden auf werfen wollen:<br />

Wo ist etwas in den Organen nicht in Ordnung, wenn diese<br />

oder jene sogenannte Geistes- oder Seelenkrankheit vorliegt? -<br />

291

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!