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Geisteswissenschaft und Medizin - Rudolf Steiner Online Archiv

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GEISTESWISSENSCHAFT UND MEDIZIN<br />

Sechster Vortrag<br />

__________________________________________________________<br />

der Schwere <strong>und</strong> dem Lichte. Das Licht ist dasjenige, was fortwährend<br />

die Schwere überwindet. Und in diesen Kampf zwischen<br />

Schwere <strong>und</strong> Licht, zwischen demjenigen, was nach der<br />

Asche hindrängt, <strong>und</strong> demjenigen, was nach dem Feuer hindrängt,<br />

in diesen Prozeß ist die Pflanze in einer gewissen Weise<br />

eingespannt. Und wir werden da verwiesen auf diesen polarischen<br />

Gegensatz des Aschewerdens <strong>und</strong> desjenigen, was im<br />

Feuer sich offenbart, auf den Gegensatz des Ponderablen <strong>und</strong><br />

Imponderablen. Nun, da haben wir auf der einen Seite die<br />

Pflanzenwelt in ihrem kosmischen Zusammenhange.<br />

Wenn Sie den Menschen betrachten, so werden Sie ja schon<br />

nach den Auseinandersetzungen der vorangehenden Tage nicht<br />

finden können, daß Sie mit ihm zurecht kommen, wenn Sie ihn<br />

nicht nun auch polarisch orientiert denken. Denn ich habe Ihnen<br />

einerseits dargestellt, daß dasjenige, was in der Pflanze von<br />

unten nach oben wächst, beim Menschen von oben nach unten<br />

wächst, so daß in dem Sexuellen <strong>und</strong> in den Ausscheidungsprozessen<br />

beim Menschen das Blütenhafte <strong>und</strong> Samenhafte nach<br />

unten geht, während das Einwurzelnde nach oben geht. Nur ist<br />

es beim Menschen funktionell, bei der Pflanze ist es ein materieller<br />

Prozeß.<br />

Daraus sehen Sie schon, daß wir im Menschen etwas Entgegengesetztes<br />

haben von dem, was in der Pflanze vorliegt. Aber wir<br />

haben nicht bloß im Menschen das Entgegengesetzte, sondern<br />

wir haben auch den Träger des Entgegengesetzten. So daß Sie<br />

sich sagen müssen: Sie haben auf der einen Seite im Menschen<br />

funktionell gewissermaßen das nach oben sich Einwurzelnde,<br />

das nach unten Wachsende, Pflanzenhafte, <strong>und</strong> darum herum<br />

sein Materielles, das nun wiederum die Tendenz von unten<br />

nach oben hat. So daß wir dasjenige, was eigentlich bei der<br />

Pflanze künstlich gemacht wird, das Herausnehmen aus der<br />

Sphäre des Oberen <strong>und</strong> das Hineinsenken in die Sphäre des Unteren,<br />

beim Menschen kontinuierlich haben. Da wirkt immer<br />

zusammen eine Tendenz in den Prozessen von oben nach unten<br />

<strong>und</strong> von unten nach oben. Und in diesem Wechselspiel besteht<br />

eigentlich das menschliche ges<strong>und</strong>e <strong>und</strong> kranke Leben. Und sehen<br />

Sie, man versteht wirklich die komplizierten Prozesse des<br />

Menschen ganz <strong>und</strong> gar nicht, wenn man nicht ins Auge faßt,<br />

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