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Geisteswissenschaft und Medizin - Rudolf Steiner Online Archiv

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GEISTESWISSENSCHAFT UND MEDIZIN<br />

Erster Vortrag<br />

__________________________________________________________<br />

hen wir über vom Knochensystem zum Muskelsystem, so finden<br />

wir ja diesen bedeutsamen Unterschied im Wesen des Muskels,<br />

daß der ruhende Muskel alkalisch reagiert, wenn wir auf seine<br />

gewöhnliche chemische Wirkung Rücksicht nehmen; aber man<br />

kann doch nur sagen: ähnlich wie alkalisch, denn die alkalische<br />

Reaktion ist nicht eine absolut so klar ausgesprochene beim ruhenden<br />

Muskel, wie sonst alkalische Reaktionen sind. Beim tätigen<br />

Muskel tritt ebenso eine nicht ganz klare saure Reaktion<br />

in Tätigkeit. Nun bedenken Sie, daß ja selbstverständlich zunächst<br />

stoffwechselgemäß der Muskel zusammengesetzt ist aus<br />

dem, was der Mensch aufnimmt, daß er also in gewisser Weise<br />

ein Ergebnis ist der Kräfte, die in den irdischen Stoffen vorhanden<br />

sind. Aber indem der Mensch zur Tätigkeit übergeht, wird<br />

ja klarer <strong>und</strong> klarer dasjenige überw<strong>und</strong>en, was der Muskel in<br />

sich dadurch hat, daß er bloß dem gewöhnlichen Stoffwechsel<br />

unterliegt. Es treten im Muskel eben Veränderungen ein, die<br />

man zuletzt mit nichts anderem vergleichen kann gegenüber<br />

den gewöhnlichen stoffwechselgemäßen Veränderungen, als<br />

mit den Kräften, die die Bildung des Knochensystems beim<br />

Menschen bewirken. Wie diese Kräfte beim Menschen hinausgehen<br />

über dasjenige, was er von außen hat, wie sie sich terrestrisch<br />

durchdringen <strong>und</strong> sich mit ihnen zu einer bloßen Resultierenden<br />

vereinigen, so muß man auch mit dem, was im Muskel<br />

als wirkend im Stoffwechsel auftritt, etwas sehen, was nun<br />

hineinwirkt auch chemisch in die irdische Chemie. Hier haben<br />

wir, könnte man sagen, in die irdische Mechanik <strong>und</strong> Dynamik<br />

etwas hineinwirkend, was wir nicht mehr im Irdischen finden.<br />

Beim Stoffwechsel haben wir in die irdische Chemie etwas<br />

hineinwirkend, was nicht-irdische Chemie ist, was andere Wirkungen<br />

hervorbringt, als sie nur unter dem Einfluß der irdischen<br />

Chemie auftreten können. Von diesen Betrachtungen, die<br />

auf der einen Seite Formbetrachtungen, auf der anderen Seite<br />

Qualitätsbetrachtungen sind, werden wir auszugehen haben,<br />

wenn wir rinden wollen dasjenige, was eigentlich im Menschenwesen<br />

liegt. Da wird man wiederum einen Rückweg sich<br />

eröffnen können zu dem, was verloren worden ist <strong>und</strong> was man<br />

ganz offenbar braucht, wenn man nicht stehenbleiben will bei<br />

einem bloßen formalen Definieren des Krankheitswesens, mit<br />

dem man dann in der Praxis eigentlich nicht viel anfangen<br />

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