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Geisteswissenschaft und Medizin - Rudolf Steiner Online Archiv

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GEISTESWISSENSCHAFT UND MEDIZIN<br />

Neunzehnter Vortrag<br />

__________________________________________________________<br />

was mit der Vererbung zusammenhängt, fortwährend beeinträchtigt,<br />

mit Illusionen umkleidet, so daß man es nicht richtig<br />

beurteilen kann. Man kann sich einmal ein Urteil bilden über<br />

die Vererbung, dann stimmt es wiederum nicht mit anderen Erscheinungen.<br />

Das rührt eben davon her, daß gerade die Vererbungstatsachen<br />

außerordentlich stark in Illusionen gekleidet<br />

sind, <strong>und</strong> das hängt damit zusammen, daß an der Vererbung beteiligt<br />

ist in einer ganz gesetzmäßigen, aber schwer regulierbaren<br />

Weise das Männliche <strong>und</strong> das Weibliche. Gesetzmäßig ist<br />

die Sache, aber so wie das Gesetz auftritt, ist es nicht immer<br />

möglich, daß eine anschauliche Regulierung auch da ist. Die<br />

Vererbungserscheinungen sind also gesetzmäßig, aber schwer<br />

regulierbar. So wie das Waagrechthalten des Waagebalkens auf<br />

einer Gesetzmäßigkeit beruht, aber, wenn man links <strong>und</strong> rechts<br />

immer auflegt, nach der einen oder der anderen Seite ein Ausschlag<br />

kommt, ist dadurch die strenge Gesetzmäßigkeit schwer<br />

regulierbar. So ist es ungefähr auch mit den Vererbungserscheinungen.<br />

Sie haben eine ähnliche Gesetzmäßigkeit wie die, die<br />

den Waagebalken horizontal drängt. Aber diese Gesetzmäßigkeit<br />

zeigt sich in einer starken Variabilität ihres Auftretens, <strong>und</strong><br />

das rührt davon her, weil an der Vererbung immer beteiligt sind<br />

das Männliche <strong>und</strong> das Weibliche, <strong>und</strong> zwar das Männliche <strong>und</strong><br />

das Weibliche so, daß das Männliche in dem Vererbungsvorgang<br />

gerade immer dasjenige überträgt, was der Mensch dem<br />

irdischen Dasein verdankt, was er Erdenkräften verdankt, während<br />

der weibliche Organismus mehr darauf hin orientiert ist,<br />

dasjenige zu übertragen, was aus dem außerirdischen Kosmos<br />

kommt. Man könnte sagen: auf den Mann macht fortwährend<br />

die Erde ihre Ansprüche, sie organisiert ihn durch ihre Kräfte.<br />

Sie ist ja auch die Ursache der Entstehung der männlichen Sexualität.<br />

Auf die Frau macht fortwährend, wenn wir so sagen dürfen,<br />

der Himmel seine Ansprüche. Er bewirkt fortwährend ihre<br />

Gestaltung. Er ist es, der in allen inneren Organisationsprozessen<br />

den überwiegenden Einfluß hat. Das deutet ja wiederum<br />

zurück auf etwas, was ich schon gesagt habe. Dadurch entsteht<br />

aber das Folgende. Denken Sie sich, es entwickelt sich durch die<br />

Konzeption ein weibliches Wesen, so neigt dieses weibliche<br />

Wesen dahin, immer mehr <strong>und</strong> mehr sich einzugliedern in die<br />

außerirdischen Prozesse. Es neigt immer mehr <strong>und</strong> mehr dazu,<br />

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