03.11.2012 Aufrufe

Geisteswissenschaft und Medizin - Rudolf Steiner Online Archiv

Geisteswissenschaft und Medizin - Rudolf Steiner Online Archiv

Geisteswissenschaft und Medizin - Rudolf Steiner Online Archiv

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

GEISTESWISSENSCHAFT UND MEDIZIN<br />

Sechster Vortrag<br />

__________________________________________________________<br />

daß die Dinge so sind, wie ich sie eben jetzt dargestellt habe,<br />

daß auf der einen Seite ein Träger vorhanden ist, der von der<br />

Erde nach oben wirkt, <strong>und</strong> von der anderen Seite etwas sich<br />

einschiebt in diesen Träger, was von oben nach unten wirkt.<br />

Wie in dem Zusammenspiel dieser Kräfte das Menschenleben<br />

im ges<strong>und</strong>en <strong>und</strong> kranken Zustand besteht, das kann man leicht<br />

einsehen, wenn man, ich möchte sagen, mit halber Verzweiflung<br />

vor einer sehr wichtigen Tatsache steht, daß nämlich der<br />

menschliche Organismus ganz anders behandelt werden muß,<br />

sobald seine oben gelegenen Teile in Betracht kommen <strong>und</strong> sobald<br />

seine gewissermaßen unter dem Herzen gelegenen Teile in<br />

Betracht kommen. Da muß der Mensch sogar nach verschiedenen<br />

Prinzipien betrachtet werden. Das drückt sich aus in Tatsachen<br />

wie zum Beispiel dem für viele rätselhaften Verhalten, sagen<br />

wir, der Kraniotabes zu der gewöhnlichen Rachitis, zwei<br />

Dinge, die für den, der den Menschen als Einheit betrachtet, so<br />

nahe beieinander liegen, während sie eben dadurch, daß sie ihre<br />

Ausgänge haben von verschiedenen Gebieten des Menschen, die<br />

polarisch entgegengesetzt sind, auch durchaus nach verschiedenen<br />

Prinzipien hin angeschaut werden müssen. Das erstreckt<br />

sich in bedeutsamer Weise auf den Heilungsprozeß. Daher werden<br />

Ärzte, die bei der Rachitis in irgendeiner Weise gewisse Erfolge<br />

verzeichnen durch eine Phosphorbehandlung, wahrscheinlich<br />

bei der Kraniotabes nicht die geringsten Erfolge verzeichnen<br />

bei der Behandlung, sondern es muß da die entgegengesetzte<br />

Behandlung durch eine Therapie mit vielleicht irgendeinem<br />

kohlensauren Kalk oder dergleichen eintreten. Das ist<br />

aber, ich möchte sagen, nur der Ausdruck für eine ganz allgemeine<br />

Tatsache, die auszusprechen schon etwas unbehaglich ist,<br />

aber die doch durchaus wahr ist. Das ist nämlich diese, daß da,<br />

wo es sich um Menschenbehandlung handelt, wo man also auf<br />

das medizinische Gebiet kommt, wenn irgend etwas gesagt<br />

wird, das Gegenteil davon auch immer für gewisse Fälle richtig<br />

sein kann - <strong>und</strong> das ist das Fatale, sehen Sie. Es ist durchaus<br />

möglich, daß irgend jemand einen durchaus richtigen Heilweg<br />

für das oder jenes angibt <strong>und</strong> daß für scheinbar ganz dieselben<br />

Erscheinungen am Organismus dieser Heilweg angewendet<br />

durchaus kein Heilweg ist, sondern daß der entgegengesetzte<br />

eingeschlagen werden muß. So daß man immer in der <strong>Medizin</strong><br />

105

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!