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Geisteswissenschaft und Medizin - Rudolf Steiner Online Archiv

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GEISTESWISSENSCHAFT UND MEDIZIN<br />

Fünfter Vortrag<br />

__________________________________________________________<br />

anschaulichen Typen aus dem Mineralischen hingestellt. Sie haben<br />

allerdings gesehen, daß man beim Salzartigen schon sprechen<br />

muß von dem Organprozeß, der in der Austernschalenbildung<br />

liegt <strong>und</strong> der dahintersteht. Dieser Prozeß, der ist in einem<br />

gewissen Sinne auch vorhanden, wenn das Imponderable<br />

konzentriert wird im Phosphor. Aber da hier alles verinnerlicht<br />

wird, ist es eben weniger anschaulich nach außen zu demonstrieren.<br />

Nun handelt es sich darum, daß man von der Anschauung<br />

dieses typisch in der Außenwelt Gestalteten zu dem geht,<br />

was, ich möchte sagen, zu einer anderen Zeit der Mensch aus<br />

sich herausgesondert hat, zu dem Pflanzlichen.<br />

Das Pflanzliche stellt, wie wir schon gestern aus anderen Gesichtspunkten<br />

her gesehen haben, gewissermaßen den Gegensatz<br />

dar zu dem, was als Tätigkeit im Menschenorganismus vorhanden<br />

ist. Aber in der Pflanze selbst können wir deutlich unterscheiden<br />

zwischen dreierlei. Dieses Unterscheiden zwischen<br />

dreierlei, das drängt sich Ihnen besonders deutlich auf, wenn Sie<br />

auf der einen Seite sehen dasjenige, was sich der Erde zu als<br />

Wurzel entfaltet, <strong>und</strong> dasjenige, was in Samen, Früchte <strong>und</strong><br />

Blüten schießt, was nach oben geht. Schon, ich möchte sagen,<br />

in der äußeren Richtung können Sie diesen Gegensatz des<br />

Pflanzlichen <strong>und</strong> des Menschlichen - nicht des Tierischen in<br />

diesem Falle - sehen. Ja, es ist sogar hier etwas außerordentlich<br />

Wichtiges <strong>und</strong> Bedeutsames vorhanden. Die Pflanze senkt sich<br />

mit ihren Wurzeln in die Erde hinein <strong>und</strong> strebt mit ihrer Blüte,<br />

das heißt mit den Befruchtungsorganen, nach oben. Der<br />

Mensch bildet den vollen Gegensatz auch in bezug auf sein Stehen<br />

im Kosmos dazu: er wurzelt sich gewissermaßen mit seinem<br />

Kopfe in der Richtung nach oben ein, <strong>und</strong> er strebt mit seinen<br />

Befruchtungsorganen nach unten, der Pflanze direkt entgegen.<br />

So daß Sie wirklich gar nicht unsinnig tun, wenn Sie sich als ein<br />

Bild vorhalten beim Menschen eine Pflanze, die in Tafel 6 ihm<br />

ruht, die nach oben wurzelt <strong>und</strong> ihre Blüte nach unten, nach<br />

den Befruchtungsorganen, entwickelt. Es ist in besonderer Form<br />

das Pflanzliche auf diese Art gerade in den Menschen eingegliedert.<br />

Und wiederum ist ein wichtiges Unterscheidungskennzeichen<br />

für den Menschen <strong>und</strong> das Tier dasjenige, daß in der Regel<br />

beim Tiere die Pflanze, die in es eingegliedert ist, horizontal ge-<br />

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