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Geisteswissenschaft und Medizin - Rudolf Steiner Online Archiv

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GEISTESWISSENSCHAFT UND MEDIZIN<br />

Siebenter Vortrag<br />

__________________________________________________________<br />

lichkeit des Nicht-Hinschauens auf den ganzen Lebensverlauf<br />

des Menschen. Denn ich möchte wiederum darauf hinweisen,<br />

daß hier ein ganzes Heer von medizinischen Doktorarbeiten<br />

geliefert werden könnte, wenn in Aussicht genommen würde,<br />

den Zusammenhang zu suchen zwischen diesem Verlauf der<br />

Hydrozephalie im kindlichen Alter <strong>und</strong> der Syphilis, in der Disposition<br />

zur Syphilis, die dann später auftritt. Von dem Verfolgen<br />

der kleinen Lebewesen hat man dabei eigentlich gar nichts.<br />

Wirklich hat man nur etwas davon, wenn man auf solche Dinge<br />

Rücksicht zu nehmen vermag, wie ich sie eben jetzt auseinandersetzte.<br />

Es würde ungeheuer viel getan werden für die Prophylaxe<br />

der Syphilis, wenn man versuchen würde, im allerkindlichsten<br />

Lebensalter den Menschen gewissermaßen fix zu machen<br />

gegen dasjenige, was in den verschiedenen syphilitischen<br />

Erscheinungen dann - sie sind auch verschieden, wie wir noch<br />

hören werden - auftreten kann. Es ist immer notwendig, wenigstens<br />

bei der Diagnose sich zu erinnern, daß diese Dinge so<br />

sind, immer bei der Diagnose zurückzugehen auf dasjenige, was<br />

gerade im Werdeprozeß des Menschen auf die eigentliche Ursache<br />

verweist. Etwas ungeheuer Bedeutungsvolles in dieser Beziehung<br />

ist nun das Folgende: Man kann sagen, daß sich der<br />

ganze organische Prozeß verschiebt, sowohl der Prozeß im oberen<br />

Menschen gegen das Herz wie der Prozeß im unteren Menschen<br />

von ganz unten wiederum durch den Unterleib gegen das<br />

Herz zu. Zum Herzen als dem eigentlichen Stauungsorgan<br />

drängt sich die ganze menschliche Bildung von der einen <strong>und</strong><br />

von der anderen Seite hin. Nun geschieht aber dieses Vorschieben<br />

in den verschiedenen Lebensaltern. Geht man den Erscheinungen<br />

zu Leibe, das heißt eignet man sich einen Blick an für<br />

die Erscheinungen, die auftreten, namentlich im jugendlicheren<br />

Alter bei all dem, was irgendwie zusammenhängt mit einem zuletzt<br />

Führen zur Pneumonie oder Pleuritis im jugendlichen Lebensalter,<br />

nimmt man all das zusammen, was da hineinspielt in<br />

diese Vorgänge, dann findet man, daß das ein vorgeschobener<br />

Prozeß ist, derselbe Prozeß ist, der sich im noch früheren Lebensalter<br />

auslebt in der Hydroze-phalie. Es ist einfach die<br />

Hydrozephalie ein Stück weiter in der menschlichen Organisation<br />

nach unten geschoben <strong>und</strong> bildet da die Disposition für<br />

Pneumonie oder pleuritische Erscheinungen, aber auch für das-<br />

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