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Geisteswissenschaft und Medizin - Rudolf Steiner Online Archiv

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GEISTESWISSENSCHAFT UND MEDIZIN<br />

Zwanzigster Vortrag<br />

__________________________________________________________<br />

lennaturgeschichte bloß zu Hilfe nähme für das Erkennen, so<br />

würde sie ja außerordentlich nützlich sein. Man kann viel aus<br />

der Bazillenart erkennen für dasjenige, was da ist, weil eben eine<br />

gewisse Bazillenart immer auftritt unter dem Einfluß ganz<br />

gewisser primärer Ursachen. Daß man das sehen kann, dazu ist<br />

immer genügend Gelegenheit gegeben. Aber in diesem<br />

Hintendieren, das Sek<strong>und</strong>äre für das Primäre zu nehmen, zum<br />

Beispiel die Wirkung der Bazillen anzuschauen auf die menschlichen<br />

Organe, statt den menschlichen Organismus anzuschauen,<br />

inwiefern er ein Träger der Bazillen werden kann, ist dasjenige,<br />

was nicht nur in der Bazillentheorie in der allopathischen<br />

<strong>Medizin</strong> zum Vorschein kommt, sondern in der ganzen anderen<br />

Betrachtungsweise schon drinnen liegt <strong>und</strong> dadurch ihre Schädigungen<br />

bewirkt, die ich ja vielen von Ihnen im einzelnen<br />

nicht aufzuzählen brauche, weil Sie sie ja vielfach werden bemerkt<br />

haben.<br />

Aber sehen Sie, man kann nicht sagen, daß man deshalb einfach<br />

immer - ich bitte, mir das zu verzeihen - befriedigt wird, wenn<br />

man die homöopathische <strong>Medizin</strong> prüfend überschaut, denn die<br />

hat ja den Vorzug, daß sie gewissermaßen allerdings auf das<br />

Ganze des Menschen hingeht, daß sie ein Bild von den Gesamtwirkungen<br />

immer ins Auge faßt, daß sie auch bestrebt ist,<br />

die Brücke hinüberzuschlagen zu den Heilmitteln. Aber da tritt<br />

etwas anderes auf in der homöopathischen medizinischen Literatur.<br />

Wenn man diese Literatur nimmt, so könnte man eigentlich<br />

zunächst verzweifeln daran, daß man zum Beispiel, namentlich<br />

bei der therapeutischen Literatur, die Mittel hintereinander<br />

aufgezählt findet <strong>und</strong> jedes immer für ein ganzes Heer<br />

von Krankheiten hilft. Es ist niemals so, daß man auf das Spezifische<br />

leicht kommen kann aus der Literatur. Alles hilft für so<br />

<strong>und</strong> so vieles. Gewiß, ich weiß, daß das zunächst nicht anders<br />

sein kann. Aber das ist etwas, was auch ein Abweg ist. Dieser<br />

Abweg kann nur bekämpft werden, wenn man in dieser Weise<br />

vorgeht, wie es hier wenigstens nun im Elementaren <strong>und</strong> Andeutenden<br />

versucht worden ist. Deshalb habe ich zunächst das<br />

Elementare gewählt <strong>und</strong> nicht schon, ich möchte sagen, das<br />

oberste Stockwerk zum Inhalt dieser Vorträge gemacht. Das<br />

kann nur verbessert werden, wenn man nun aufsteigt durch ei-<br />

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