03.11.2012 Aufrufe

Geisteswissenschaft und Medizin - Rudolf Steiner Online Archiv

Geisteswissenschaft und Medizin - Rudolf Steiner Online Archiv

Geisteswissenschaft und Medizin - Rudolf Steiner Online Archiv

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

GEISTESWISSENSCHAFT UND MEDIZIN<br />

Erster Vortrag<br />

__________________________________________________________<br />

Ich möchte ja, daß die Dinge, die ich werde zu sagen haben<br />

über spezielle Heilprozesse, möglichst gut f<strong>und</strong>iert seien <strong>und</strong><br />

möglichst alle darauf hintendieren, daß bei jeder einzelnen<br />

Krankheit eigentlich eine Anschauung gewonnen werden kann<br />

über den Zusammenhang des sogenannten abnormen Prozesses,<br />

der auch ein Naturprozeß sein muß, mit den sogenannten normalen<br />

Prozessen, die ja auch wiederum nichts anderes sind als<br />

Naturprozesse. Wo immer diese Frage, diese F<strong>und</strong>amentalfrage<br />

aufgetaucht ist - das möchte ich nur gleichsam als einen kleinen<br />

Anhang bemerken -: Wie kommt man eigentlich damit zurecht,<br />

daß die Krankheitsprozesse doch auch Naturprozesse sind? - da<br />

sucht man sich so bald wie möglich immer wiederum um die<br />

Sache zu drücken. Interessant war mir zum Beispiel ja, daß<br />

Troxler, der in Bern gelehrt hat, sehr intensiv schon in der ersten<br />

Hälfte des neunzehnten Jahrh<strong>und</strong>erts darauf hingewiesen<br />

hat, daß man gewissermaßen die Normalität der Krankheit untersuchen<br />

müsse <strong>und</strong> daß man dadurch in einer Richtung geführt<br />

wird, die zuletzt landet in der Anerkennung einer gewissen<br />

Welt, die mit der unseren verb<strong>und</strong>en ist <strong>und</strong> die nur wie<br />

durch unberechtigte Löcher sich hereinschiebt in unsere Welt<br />

<strong>und</strong> daß man dadurch auf irgend etwas in bezug auf die Krankheitserscheinungen<br />

kommen könne. Denken Sie sich - ich will<br />

das jetzt nur gewissermaßen grob schematisch andeuten -, es<br />

gäbe so irgendeine Welt im Hintergr<strong>und</strong>e, die zu ihren Gesetzen<br />

die ganz berechtigten Dinge hätte, die bei uns die Krankheitserscheinungen<br />

bewirken, dann könnten durch gewisse Löcher,<br />

durch die diese Welt hereindringt in unsere, diese Gesetze,<br />

die in einer anderen Welt ganz berechtigt sind, bei uns Unheil<br />

anrichten. Auf dieses wollte Troxler hinarbeiten. Und so<br />

unklar <strong>und</strong> <strong>und</strong>eutlich er sich auch in mancher Beziehung ausgesprochen<br />

hat, so merkt man doch, wie er auf einem Wege in<br />

der <strong>Medizin</strong> war, der hinarbeitet gerade auf eine gewisse Ges<strong>und</strong>ung<br />

der medizinischen Wissenschaft.<br />

Ich habe dann mit einem Fre<strong>und</strong>e einmal nachgesucht, da der<br />

Troxler doch in Bern gelehrt hat, wie er angesehen war unter<br />

seinen Kollegen, was man aus seiner Anregung gemacht hat,<br />

<strong>und</strong> wir konnten in dem Lexikon, das viele Dinge verzeichnet<br />

aus der Geschichte der Universität, bei Troxler nur herausfin-<br />

19

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!