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Kulturelle Bildung in der Bildungsreformdiskussion – Konzeption ...

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(10) <strong>Bildung</strong> erfor<strong>der</strong>t neue Formen <strong>der</strong> Vernetzung<br />

ARBEITSMARKT KOOPERATION KULTUR UND UND QUALIFIZIERUNG VERNETZUNG<br />

135<br />

Die verschiedenen <strong>Bildung</strong>s<strong>in</strong>stitutionen haben je e<strong>in</strong>en eigenen <strong>Bildung</strong>sauftrag. Auf <strong>der</strong><br />

Grundlage <strong>der</strong> Bedürfnisse und Interessen junger Menschen müssen die <strong>Bildung</strong>saufgaben<br />

von Familie, Jugendhilfe, Schule und Berufsausbildung neu verbunden und aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

abgestimmt werden. Dabei s<strong>in</strong>d vor dem H<strong>in</strong>tergrund heterogener und komplexer Lebenslagen<br />

die Übergänge zwischen den <strong>Bildung</strong>sorten neu zu gestalten. Unabd<strong>in</strong>gbar ist daher<br />

e<strong>in</strong>e übergreifende Verknüpfung <strong>der</strong> unterschiedlichen <strong>Bildung</strong>s<strong>in</strong>stitutionen und <strong>der</strong> politischen<br />

Verantwortlichkeiten.<br />

(11) Ganztagsangebote als <strong>Bildung</strong>soffensive<br />

Der flächendeckende Ausbau <strong>der</strong> Ganztagsschule bzw. <strong>der</strong> Ganztagsbetreuung wird als probates<br />

Mittel angesehen, <strong>der</strong> <strong>Bildung</strong>smisere wirksam zu begegnen. Längeres Verweilen <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Schule o<strong>der</strong> bloße Betreuung <strong>in</strong> außerschulischen E<strong>in</strong>richtungen alle<strong>in</strong> bewirken jedoch<br />

noch ke<strong>in</strong>e höhere Qualität von <strong>Bildung</strong>. Ganztagsangebote benötigen vielmehr <strong>in</strong>novative<br />

Konzepte, die auf e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>tegrativen <strong>Bildung</strong>sbegriff basieren. E<strong>in</strong> mo<strong>der</strong>nes, ganztägiges<br />

<strong>Bildung</strong>sangebot <strong>in</strong> und um die Schule herum schafft neue Räume für geme<strong>in</strong>sam verantwortete<br />

<strong>Bildung</strong>serfahrungen und kann Modell für e<strong>in</strong>e zukünftige umfassende <strong>Bildung</strong><br />

junger Menschen se<strong>in</strong>. Zielperspektive ist u.a. mehr Zeit zur För<strong>der</strong>ung <strong>in</strong>dividueller Begabungen<br />

und zur Anerkennung und E<strong>in</strong>beziehung nicht durch Schule vermittelbarere Kompetenzen<br />

sowie erweiterte Möglichkeiten zum Ausgleich fehlen<strong>der</strong> Ressourcen im familiären<br />

Umfeld und zur För<strong>der</strong>ung politischer <strong>Bildung</strong> und sozialen Lernens.<br />

Die <strong>Bildung</strong>sleistung <strong>der</strong> außerschulischen Träger wird <strong>in</strong> diesen Thesen unterstrichen. Es<br />

wird verdeutlicht, dass die Geme<strong>in</strong>wesenorientierung von Schule und die Kooperation sowie<br />

Vernetzung mit außerschulischen E<strong>in</strong>richtungen das <strong>Bildung</strong>sangebot <strong>in</strong>sgesamt verbessert.<br />

Diese Thesen wurden <strong>in</strong>zwischen durch weitere Positionspapiere („Neue <strong>Bildung</strong>sorte<br />

für K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche“ und „<strong>Bildung</strong> fängt vor <strong>der</strong> Schule an“) konkretisiert.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e jene Schülergruppen, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> PISA-Studie als so genannte Risikogruppen<br />

identifiziert wurden wie K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche aus sozial schwachen sowie Migrantenfamilien,<br />

können durch die Kooperation mit außerschulischen Trägern beson<strong>der</strong>s geför<strong>der</strong>t<br />

werden. Das Modellprojekt „Kompetenznachweis Kultur“ <strong>der</strong> Bundesvere<strong>in</strong>igung <strong>Kulturelle</strong><br />

Jugendbildung hat belegt, dass gerade K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche mit Schulschwierigkeiten<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> kulturellen <strong>Bildung</strong> <strong>–</strong> also im Theaterspiel, im Malen usw. <strong>–</strong> Erfolgserlebnisse<br />

haben und damit ihr Selbstbewusstse<strong>in</strong> nachhaltig gestärkt wird. Dieses wirkt sich wie<strong>der</strong>um<br />

positiv auf die Schule aus.<br />

Die Kooperation von Schule und außerschulischen Partnern setzt e<strong>in</strong>e langfristige Zusammenarbeit<br />

voraus. Sowohl die Schulen als auch die außerschulischen Partner müssen für<br />

m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> Schuljahr Sicherheit haben. Dieses bed<strong>in</strong>gt, dass auf Seiten <strong>der</strong> außerschulischen<br />

Partner ausreichende personelle Ressourcen vorhanden se<strong>in</strong> müssen, um m<strong>in</strong>destens<br />

für e<strong>in</strong> Schuljahr e<strong>in</strong> <strong>Bildung</strong>sangebot zu unterbreiten. Die Kooperation wird umso besser<br />

gel<strong>in</strong>gen, je mehr Kont<strong>in</strong>uität und Verb<strong>in</strong>dlichkeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit entsteht. Gelungene<br />

Kooperationen setzen Kenntnisse über und Vertrauen <strong>in</strong> die Arbeit des Kooperati-

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