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Kulturelle Bildung in der Bildungsreformdiskussion – Konzeption ...

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TAGUNG KULTURELLE BILDUNG 331<br />

Dritter Impuls <strong>der</strong> nichtformalen <strong>Bildung</strong> <strong>–</strong> Sichtbarmachung und Dokumentation<br />

von Schlüsselkompetenzen durch kulturelle <strong>Bildung</strong><br />

E<strong>in</strong>e <strong>Bildung</strong>sreform wird nicht gel<strong>in</strong>gen, wenn es nicht auch gel<strong>in</strong>gt, <strong>der</strong> Vermittlung von<br />

Schlüsselkompetenzen e<strong>in</strong>en höheren Stellenwert zu geben <strong>–</strong> ergänzend zu e<strong>in</strong>er Grundför<strong>der</strong>ung<br />

von Basisqualifikationen wie Lesen, Rechnen und Schreiben und zu e<strong>in</strong>er Wissensför<strong>der</strong>ung,<br />

die aber bekanntlich immer weniger „auf Vorrat“ gel<strong>in</strong>gen kann. Polarisierungen<br />

im S<strong>in</strong>ne, was ist mehr wert und wichtiger, halte ich für nicht zielführend!<br />

Schlüsselkompetenzen wie Reflexionsfähigkeit, Urteilsvermögen, Flexibilität und Kreativität<br />

werden zu entscheidenden <strong>Bildung</strong>szielen, wenn das „Leben zu lernen“ gel<strong>in</strong>gen soll.<br />

Sie s<strong>in</strong>d Vermittler zwischen den verschiedenen <strong>Bildung</strong>saufgaben „Qualifikation“, „Partizipation“<br />

und „Persönlichkeitsentwicklung“ sowie „Lebenslanges Lernen“.<br />

Zur Sicherung sowohl <strong>in</strong>dividueller als auch gesellschaftlicher Entwicklungsfähigkeit hat<br />

die „Soziokultur und kulturelle <strong>Bildung</strong>“ die För<strong>der</strong>ung von Schlüsselkompetenzen als dr<strong>in</strong>genden<br />

bildungspolitischen Reform- und Handlungsbedarf signalisiert!<br />

Auf e<strong>in</strong>e <strong>–</strong> quasi <strong>–</strong> bildungspolitische Vorleistung hierfür und e<strong>in</strong>en erfolgreichen Impuls,<br />

Schlüsselkompetenzen besser erkennen, beschreiben und för<strong>der</strong>n zu können, will ich deshalb<br />

aufmerksam machen.<br />

Mit vielen Fachverbänden hat die BKJ <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em dreijährigen Modellvorhaben, geför<strong>der</strong>t<br />

durch das Bundesbildungsm<strong>in</strong>isterium, Methoden zur Bewertung und Zertifizierung von<br />

<strong>Bildung</strong>swirkungen erarbeitet und e<strong>in</strong>en <strong>Bildung</strong>spass entwickelt, <strong>der</strong> „Schlüsselkompetenzen<br />

durch kulturelle <strong>Bildung</strong>“ dokumentiert.<br />

Unter Berücksichtigung nationaler und <strong>in</strong>ternationaler Ansätze zur Kompetenzentwicklung,<br />

können junge Menschen seit Beg<strong>in</strong>n des Jahres 2004 mit dem „Kompetenznachweis<br />

Kultur“ ihr ganzheitliches Kompetenzprofil und -potenzial nachweisen. Die Rückmeldungen<br />

auf den Kompetenznachweis Kultur zeigen: Das Sichtbarmachen von erworbenen Schlüsselkompetenzen<br />

sensibilisiert junge Menschen für die eigenen Stärken, för<strong>der</strong>t sie <strong>in</strong> ihrer<br />

Persönlichkeitsentwicklung und unterstützt sie <strong>in</strong> ihrem beruflichen Werdegang.<br />

Zu dem <strong>in</strong>dividuellen Nutzen kommt <strong>der</strong> gesellschaftspolitische Nutzen des „Kompetenznachweis<br />

Kultur“. Damit existiert e<strong>in</strong> anerkanntes Konzept für die Evaluation von <strong>Bildung</strong>swirkungen<br />

<strong>der</strong> kulturellen <strong>Bildung</strong> und e<strong>in</strong> <strong>–</strong> auch von <strong>der</strong> Wirtschaft bereits anerkannter <strong>–</strong><br />

Nachweis über <strong>in</strong> <strong>der</strong> kulturellen <strong>Bildung</strong> vermittelte Selbst-, Sozial- und Methodenkompetenzen<br />

sowie kunstspartenbezogene und allgeme<strong>in</strong> kulturelle Kompetenzen.<br />

Aber auch hier gilt: für e<strong>in</strong>e breite Implementierung dieses gelungenen Instrumentes konnten<br />

entsprechende f<strong>in</strong>anzielle Ressourcen noch nicht akquiriert werden.<br />

Vierter Impuls: <strong>Bildung</strong>sför<strong>der</strong>ung durch bürgerschaftliches Engagement<br />

<strong>Bildung</strong>sreformpolitik sollte sich stärker e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> die För<strong>der</strong>ung des bürgerschaftlichen<br />

Engagements, denn e<strong>in</strong>e zukunftsfähige Gesellschaft kann auf freiwilliges, ehrenamtliches<br />

Engagement nicht verzichten und mit den <strong>Bildung</strong>schancen und -möglichkeiten e<strong>in</strong>er<br />

Gesellschaft wachsen auch die Teilnahme und Teilhabechancen sowie die Bereitschaft<br />

des E<strong>in</strong>zelnen, Gesellschaft mitzugestalten. <strong>Bildung</strong>s- und Engagementför<strong>der</strong>ung s<strong>in</strong>d also<br />

quasi zwei Seiten e<strong>in</strong>er Medaille.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> zuvor skizzierten Programmatik sieht sich die Soziokultur <strong>in</strong> beson<strong>der</strong>em Maße<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Verantwortung, <strong>Bildung</strong>sför<strong>der</strong>ung durch die Ermöglichung von Engagement zu

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