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Kulturelle Bildung in der Bildungsreformdiskussion – Konzeption ...

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282 KULTURELLE BILDUNG UND BILDUNGSREFORM<br />

Der Aufgabenbereich <strong>der</strong> kulturellen <strong>Bildung</strong> erstreckt sich über alle Säulen des <strong>Bildung</strong>swesens<br />

und reicht damit von <strong>der</strong> Erziehung im K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten, den schulischen und außerschulischen<br />

Bereichen über die Hochschulen bis zum Lebenslangen Lernen und <strong>der</strong> Forschung.<br />

Hauptgegenstand dieser Arbeit ist die möglichst breite Teilhabe aller K<strong>in</strong><strong>der</strong>, Jugendlichen<br />

und Erwachsenen an den Künsten und den kulturellen Entwicklungen. O<strong>der</strong> wie es <strong>in</strong> den<br />

Richtl<strong>in</strong>ien zum K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendplan des Bundes heißt <strong>–</strong> ich zitiere: „<strong>Kulturelle</strong> <strong>Bildung</strong><br />

soll K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche befähigen, sich mit Kunst, Kultur und Alltag phantasievoll<br />

ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu setzen. Sie soll das gestalterisch-ästhetische Handeln <strong>in</strong> den Bereichen<br />

Bildende Kunst, Film, Fotografie, Literatur, elektronischen Medien, Musik, Rhythmik, Spiel,<br />

Tanz, Theater, Videos und an<strong>der</strong>en för<strong>der</strong>n. <strong>Kulturelle</strong> <strong>Bildung</strong> soll die Wahrnehmungsfähigkeit<br />

für komplexe soziale Zusammenhänge entwickeln, das Urteilvermögen junger Menschen<br />

stärken und sie zur aktiven und verantwortlichen Mitgestaltung <strong>der</strong> Gesellschaft ermutigen.“<br />

Diese Ziele hat das Bundesjugendm<strong>in</strong>isterium alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> diesem Jahr durch die Bereitstellung<br />

von rund 7,5 Millionen Euro an bundeszentrale Fachorganisationen und Verbände<br />

<strong>der</strong> kulturellen <strong>Bildung</strong> umgesetzt. Diese Mittel kommen vor allem <strong>in</strong> <strong>der</strong> musikalischen<br />

Jugendbildung <strong>–</strong> ich nenne zum Beispiel „Jugend musiziert“, <strong>der</strong> Lese- und Literaturför<strong>der</strong>ung,<br />

den Sparten Spiel und Theater und Medien zum E<strong>in</strong>satz.<br />

Durch diese kont<strong>in</strong>uierliche f<strong>in</strong>anzielle Unterstützung des Bundes werden freie Träger <strong>in</strong><br />

die Lage versetzt, e<strong>in</strong> Konzept gesellschaftsbezogener Jugendbildung und e<strong>in</strong> kulturelles<br />

Angebot weiter zu entwickeln, das die verschiedenen soziokulturellen Milieus und künstlerischen<br />

Kommunikations- und Gestaltungsweisen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen berücksichtigt.<br />

Das Bundesm<strong>in</strong>isterium für <strong>Bildung</strong> und Forschung unterstützt die Entwicklung <strong>der</strong> kulturellen<br />

<strong>Bildung</strong> vor dem H<strong>in</strong>tergrund sich rasch entwickeln<strong>der</strong> gesellschaftlicher Verän<strong>der</strong>ungen<br />

und neuer Anfor<strong>der</strong>ungen. Das Augenmerk richtet sich dabei <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auf e<strong>in</strong>e<br />

Reihe von gegenwärtig wie zukünftig bedeutsamen Handlungsfel<strong>der</strong>n:<br />

· auf die För<strong>der</strong>ung von künstlerischen Begabungen unter K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen;<br />

· auf Forschungsvorhaben zur Akzeptanz kultureller Angebote bei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />

mit dem Ziel, diese Angebote zeitgemäß, lebensnah und <strong>in</strong> Übere<strong>in</strong>stimmung mit<br />

den <strong>in</strong>dividuellen und gesellschaftlichen Interessen zu entwickeln;<br />

· auf die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>in</strong>terkulturellen <strong>Bildung</strong>, des kulturellen Dialogs und <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen<br />

Zusammenarbeit ebenso wie auf die Integration von ausländischen Mitbürgern<br />

und das Verständnis für unterschiedliche kulturelle Identitäten zur Konfliktvermeidung;<br />

· auf die Nutzung neuer Medien <strong>in</strong> den Künsten und <strong>in</strong> <strong>der</strong> kulturellen <strong>Bildung</strong>;<br />

· auf die Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> Aus- und Weiterbildung von Künstler<strong>in</strong>nen und Künstlern,<br />

Kunstvermittlern, Kunstpädagogen, Kulturmanagern und <strong>in</strong> weiteren Kulturberufen;<br />

· auf die Weiterentwicklung <strong>der</strong> ehrenamtlichen Kulturarbeit<br />

· und nicht zuletzt auf den Zusammenhang von Kultur und Arbeitsleben. Beispielgebend<br />

ist hier das Projekt <strong>der</strong> „Bundesvere<strong>in</strong>igung <strong>Kulturelle</strong> Jugendbildung“ hervorzuheben,<br />

das auf die E<strong>in</strong>beziehung von kulturellen Kompetenzen bei <strong>der</strong> Berufswahl Jugendlicher<br />

gerichtet ist.<br />

Auf all diesen Fel<strong>der</strong>n s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den letzten Jahren wichtige Forschungsvorhaben realisiert,<br />

<strong>in</strong>novative Weiterbildungsangebote entwickelt und strukturbildende Vorhaben erfolgreich<br />

verwirklicht worden.

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