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Kulturelle Bildung in der Bildungsreformdiskussion – Konzeption ...

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420 KULTURELLE BILDUNG UND BILDUNGSREFORM<br />

3.2 Bundesverband <strong>der</strong> Jugendkunstschulen und<br />

kulturpädagogischen E<strong>in</strong>richtungen:<br />

Ganzheitlich bilden *<br />

12 Positionen zur Kooperation von Jugendkunstschule und Ganztagsschule vom Bundesverband<br />

<strong>der</strong> Jugendkunstschulen und Kulturpädagogischen E<strong>in</strong>richtungen e.V.<br />

Im Folgenden wechseln sich die Begriffe „Jugendkunstschule” und „Kulturpädagogische<br />

E<strong>in</strong>richtung” ab, geme<strong>in</strong>t s<strong>in</strong>d jeweils beide E<strong>in</strong>richtungstypen.<br />

1. Jugendkunstschulen s<strong>in</strong>d qualifizierte <strong>Bildung</strong>spartner von Schule. Ihre Angebote zielen<br />

im aktiven Umgang mit Kunst und Medien, s<strong>in</strong>nlichem und symbolischem Material auf<br />

die ganzheitliche <strong>Bildung</strong> und Persönlichkeitsentwicklung von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen.<br />

Sie för<strong>der</strong>n die Entwicklung von Schlüsselkompetenzen über Wissensvermittlung h<strong>in</strong>aus.<br />

2. Für gel<strong>in</strong>gende Kooperationen bedarf es begeisterter Partner: Sie müssen bereit se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e<br />

Idee geme<strong>in</strong>sam zu tragen und <strong>in</strong> die Fortentwicklung fachlich zu <strong>in</strong>vestieren. Die Verständigung<br />

über e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>samen weiten und pluralen <strong>Bildung</strong>sbegriff ist hierbei e<strong>in</strong>e gute<br />

Grundlage für e<strong>in</strong>e gleichberechtigte und respektvolle Zusammenarbeit.<br />

3. Kulturpädagogische Angebote beziehen ihre Inhalte und Ersche<strong>in</strong>ungsformen aus <strong>der</strong><br />

Lebenswelt <strong>der</strong> Akteure und den Phänomenen von Kunst. Sie schaffen durch <strong>der</strong>en künstlerische<br />

bzw. kunstanaloge Bearbeitung sowohl neue Perspektiven auf Gewohntes. Grundlegend<br />

ist dabei die Annahme des „kompetenten K<strong>in</strong>des/Jugendlichen“.<br />

4. Jugendkunstschulen bieten mit ihrem Personal unterschiedlicher Professionen nicht nur<br />

die Doppelqualifikation pädagogisch und künstlerischen Know-hows. Sie gewährleisten<br />

durch die fachliche Begleitung <strong>der</strong> Dozenten im Team auch e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Qualitätsentwicklung<br />

e<strong>in</strong>es auf die Bedürfnisse <strong>der</strong> Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler zugeschnittenen Angebots.<br />

5. K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche brauchen Aufmerksamkeit: Da es <strong>in</strong> <strong>der</strong> künstlerisch-ästhetischen<br />

<strong>Bildung</strong> um <strong>in</strong>dividuelle Entwicklungsprozesse geht, bedarf es e<strong>in</strong>es Schüler/<strong>in</strong>nen-<br />

Dozent/<strong>in</strong>nen-Verhältnisses, das die Unterstützung, For<strong>der</strong>ung und Partizipation jedes Teilnehmenden<br />

ermöglicht bzw. zum Ziel hat. Professionelle Künstler/<strong>in</strong>nen können hierbei<br />

e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e und beispielhafte Rolle spielen.<br />

6. Die Prozesse und Ergebnisse <strong>in</strong>dividueller ästhetischer Arbeit können nicht vorrangig im<br />

traditionell schulischen S<strong>in</strong>n bewertet werden. Dies verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t leicht selbständige Entwicklungsprozesse<br />

statt sie zu för<strong>der</strong>n.<br />

7. Kunst und Kultur brauchen atmosphärisch dichte Räume mit fachspezifischer Infrastruktur,<br />

wie sie <strong>in</strong> Jugendkunstschulen <strong>–</strong> auch für Schule nutzbar <strong>–</strong> vorhanden s<strong>in</strong>d. Die<br />

Räume müssen allen Beteiligten e<strong>in</strong>e anregende Lernumgebung anbieten, <strong>in</strong> <strong>der</strong> auch unterschiedliche<br />

<strong>in</strong>dividuelle Lern- und Erfahrungsverläufe möglich s<strong>in</strong>d. Improvisierte Raumnutzungslösungen<br />

(womöglich <strong>in</strong> stündlicher Konkurrenz zum Fachunterricht) beschädigen<br />

die Inhalte, Ziele und Akteure kultureller <strong>Bildung</strong>.<br />

8. Kunst und Kultur brauchen Zeit und weitgehende Freiwilligkeit im Pr<strong>in</strong>zip „selbstgesteuertes<br />

Lernen“: Persönlichkeitsentfaltung über Kunst und Kultur ist nicht automatisch<br />

* http://www.bjke.de/<strong>in</strong>dex2.html

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