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Kulturelle Bildung in der Bildungsreformdiskussion – Konzeption ...

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386 KULTURELLE BILDUNG UND BILDUNGSREFORM<br />

E<strong>in</strong>satz von Geld und von Zeit Projekte <strong>in</strong> ihrer Stadt zu verwirklichen. Viele dieser Projekte<br />

s<strong>in</strong>d an <strong>der</strong> Schnittstelle von Jugend- und Kulturarbeit angesiedelt.<br />

· Erst seit zwei Jahren gibt es e<strong>in</strong> neues Strukturmodell, das Freiwillige Soziale Jahr Kultur,<br />

um gezielt junge Menschen an Bürgerschaftliches Engagement heranzuführen und Kulture<strong>in</strong>richtungen<br />

zu motivieren, für Jugendliche zwischen Schule und Beruf e<strong>in</strong> Freiwilliges<br />

<strong>Kulturelle</strong>s Jahr anzubieten. Nachdem im Freiwilligen Sozialen Jahr bereits auf e<strong>in</strong>e<br />

jahrzehntelange Erfolgsgeschichte zurückgeblickt werden kann, machte das Modellprojekt<br />

„Re<strong>in</strong> <strong>in</strong>s Leben!“ <strong>der</strong> Bundesvere<strong>in</strong>igung <strong>Kulturelle</strong> Jugendbildung und das Engagement<br />

<strong>der</strong> Landesvere<strong>in</strong>igungen für kulturelle Jugendbildung den Weg frei dafür, dass heute<br />

<strong>–</strong> auch im FSJ Gesetz geregelt <strong>–</strong> <strong>in</strong>teressierte Jugendlichen e<strong>in</strong> Freiwilliges Soziales Jahr<br />

auch <strong>in</strong> E<strong>in</strong>richtungen <strong>der</strong> Kunst, Kultur und kulturellen <strong>Bildung</strong> machen können. Im<br />

Jahr 2003 stellten über 2.000 Jugendliche bei den Trägern des FSJ Kultur, <strong>der</strong> Bundesvere<strong>in</strong>igung<br />

<strong>Kulturelle</strong> Jugendbildung und den Landesvere<strong>in</strong>igungen <strong>Kulturelle</strong> Jugendbildung<br />

e<strong>in</strong>en Zulassungsantrag. Die Tendenz ist steigend und die Zahl <strong>der</strong> bereits existierenden<br />

ca. 250 Plätze sollte schnell um viele weitere E<strong>in</strong>satzmöglichkeiten für junges Engagement<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Kultur erweitert werden.<br />

2. Schlussfolgerungen und Aufgaben<br />

Die aufgeführten Engagementfel<strong>der</strong> können nur e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Ausschnitt aus dem breiten Spektrum<br />

kultureller Engagementfel<strong>der</strong> abbilden. Die gemachten Erfahrungen s<strong>in</strong>d aber auch beispielhaft<br />

für viele an<strong>der</strong>e Engagementbereiche und machen folgende Entwicklungen deutlich:<br />

Bürgerschaftliches Engagement <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kultur wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zukunft an Bedeutung gew<strong>in</strong>nen.<br />

Dieses nicht alle<strong>in</strong> aus dem Grund heraus, dass die öffentliche Hand kulturelle Leistungen<br />

nicht mehr im gewohnten Umfang vorhalten kann, son<strong>der</strong>n auch weil <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

zukunftsfähigen Bürgergesellschaft die Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger selbst Verantwortung für<br />

das kulturelle Leben vor Ort übernehmen wollen.<br />

Bürgerschaftliches Engagement <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kultur be<strong>in</strong>haltet e<strong>in</strong> breites Spektrum an Aktivitäten.<br />

Die Vielfalt <strong>der</strong> unterschiedlichen ehrenamtlich-bürgerschaftlichen Aktivitäten <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Kultur entspricht <strong>der</strong> Vielgestaltigkeit kultureller E<strong>in</strong>richtungen, Strukturen und organisatorischer<br />

Formen.<br />

Bürgerschaftliches Engagement <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kultur erfolgt zumeist aus dem Motiv heraus, sich<br />

für Kunst und Kultur zu engagieren, selber kreativ tätig zu se<strong>in</strong>, sich für Künstler e<strong>in</strong>zusetzen,<br />

Spaß zu haben und etwas <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadt o<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de zu verwirklichen, <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>der</strong> Lebensmittelpunkt<br />

liegt. Dabei gilt auch für die im Kunst- und Kulturbereich Engagierten e<strong>in</strong>e Motivstruktur,<br />

die die Soziologie mit den Bezeichnungen „solidarischer Individualismus“ o<strong>der</strong> „engagierte<br />

Individualisten“. Geme<strong>in</strong>t ist damit e<strong>in</strong> Engagement<strong>in</strong>teresse bei den heutzutage ehrenamtlich-bürgerschaftlichen<br />

Akteuren, welches Geme<strong>in</strong>s<strong>in</strong>n und Eigen<strong>in</strong>teressen zu verb<strong>in</strong>den<br />

sucht, bei dem man etwas für sich und für die Geme<strong>in</strong>schaft tut.<br />

Geme<strong>in</strong>sam ist allen Engagementbereichen, dass Bürgerschaftliches Engagement <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kultur<br />

sowohl die Spende von Zeit als auch die Spende von Geld umfasst. Häufig spenden<br />

Engagierte e<strong>in</strong>er Organisation Zeit und Geld. Bürgerschaftliches Engagement kann sowohl<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Errichtung e<strong>in</strong>er Stiftung zu Gunsten <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung von Kunst und Kultur als auch<br />

durch großzügige Spende zur För<strong>der</strong>ung junger Künstler<strong>in</strong>nen und Künstler o<strong>der</strong> als auch<br />

durch den persönlichen E<strong>in</strong>satz, damit <strong>in</strong> den Städten und Geme<strong>in</strong>den das kulturelle Angebote<br />

aufrecht erhalten werden kann, se<strong>in</strong>en Ausdruck f<strong>in</strong>den.

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