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Kulturelle Bildung in der Bildungsreformdiskussion – Konzeption ...

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422 KULTURELLE BILDUNG UND BILDUNGSREFORM<br />

dungsangebote. Sie ermöglichen allen Bevölkerungsgruppen e<strong>in</strong>en Zugang zu ihren Sammlungsbeständen<br />

und mit diesen e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive, ebenso kognitive wie s<strong>in</strong>nliche Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung.<br />

Museen bergen e<strong>in</strong> hohes Potential für <strong>in</strong>dividuelles, gezieltes aber auch <strong>in</strong>formelles<br />

Lernen und für kreatives, <strong>in</strong>novatives und sozial verantwortliches Handeln.<br />

2. Aktuelle Situation<br />

Jüngste Untersuchungen wie PISA verdeutlichen, dass <strong>in</strong> Deutschland im <strong>Bildung</strong>sbereich<br />

Handlungsbedarf besteht. Unsere komplexer werdende Lebenswelt erfor<strong>der</strong>t neue Qualifikationen<br />

und Schlüsselkompetenzen, wie Teamfähigkeit und Toleranz, gesellschaftliches<br />

Engagement, Kommunikationsfähigkeit und Kreativität.<br />

Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund kommt heute <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> vier klassischen Säulen <strong>der</strong> Museumsarbeit,<br />

„dem Sammeln, Bewahren, Forschen und Vermitteln“, <strong>der</strong> <strong>Bildung</strong>s- und Vermittlungsaufgabe<br />

<strong>der</strong> Museen e<strong>in</strong>e erweiterte und stärkere Bedeutung zu.<br />

3. <strong>Bildung</strong>sauftrag <strong>der</strong> Museen<br />

Die unmittelbare Begegnung mit orig<strong>in</strong>alen Zeugnissen im Museum schafft Orientierungsgrundlagen<br />

und Maßstäbe <strong>der</strong> Bewahrung von Erbe und Tradition, aber auch <strong>der</strong> Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung<br />

mit Gegenwart und Zukunft. Museen vermitteln ästhetische Werte, eröffnen<br />

den Zugang zu vergangenen Epochen und zu fremden Kulturen, schärfen unseren Blick auf<br />

unsere Welt und Umwelt und regen zu s<strong>in</strong>nvoller Freizeitgestaltung an. Damit s<strong>in</strong>d Museen<br />

Orte lebenslangen Lernens für Jung und Alt, die hier sowohl spezielles Wissen wie allgeme<strong>in</strong>e<br />

sog. Schlüsselqualifikationen erwerben können. Dieser <strong>Bildung</strong>sprozess wirkt nachhaltig,<br />

weil im Museum Erfahrungen gesammelt werden, die ganzheitlich e<strong>in</strong>gebunden,<br />

selbst nachvollziehbar, s<strong>in</strong>nlich erlebbar und somit als Lernprozess stärker motiviert s<strong>in</strong>d <strong>–</strong><br />

umso mehr als Museen auch Orte des Erlebens, <strong>der</strong> Freizeit und <strong>der</strong> <strong>in</strong>terkulturellen Begegnung<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

4. Besucherorientierung<br />

Besucherorientierung muss im Museum e<strong>in</strong> wesentliches Leitmotiv se<strong>in</strong>. Sie erstreckt sich<br />

auf Ausstellungskonzeption, architektonische Gestaltung, <strong>Bildung</strong>s- und Vermittlungsangebote<br />

sowie Rahmenbed<strong>in</strong>gungen, zum Beispiel besucherfreundliche Öffnungszeiten, aufmerksames<br />

und entgegenkommendes Personal o<strong>der</strong> leicht verständliche und lesbare Objekt-<br />

und Informationstexte und Publikationen. Aus diesen Gründen s<strong>in</strong>d Fachkräfte aus<br />

den Bereichen Museumspädagogik, <strong>Bildung</strong> und Kommunikation von Anfang an <strong>in</strong> die<br />

jeweiligen musealen Arbeitsfel<strong>der</strong> und Ausstellungsprojekte mit e<strong>in</strong>zubeziehen.<br />

5. Zielgruppen<br />

Der <strong>Bildung</strong>sauftrag <strong>der</strong> Museen richtet sich an alle Bevölkerungsgruppen. Je<strong>der</strong> Interessierte<br />

soll se<strong>in</strong>en ganz <strong>in</strong>dividuellen Zugang sowie vertiefende Informationsangebote zu den Exponaten<br />

aus Geschichte und Gegenwart f<strong>in</strong>den können. Zielgruppen spezifisch anzusprechen<br />

s<strong>in</strong>d zum Beispiel K<strong>in</strong><strong>der</strong>, Jugendliche, Familien, M<strong>in</strong>oritäten, Besucher mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen,<br />

Senioren, ausländische Mitbürger, Schulklassen, E<strong>in</strong>zel- und Gruppenbesucher.

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