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Kulturelle Bildung in der Bildungsreformdiskussion – Konzeption ...

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MATERIALIEN 411<br />

danken auszusprechen. Hier können Stiftung Lesen und Öffentliche Bibliotheken e<strong>in</strong>en<br />

wesentlichen Beitrag leisten.<br />

In Schulen können vorrangig fächerübergreifende, thematische Projekte, themenzentrierte<br />

Bücher, die sich mit typischen, aber auch weniger typischen Problemen und Konflikten<br />

von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen befassen, die Zusammenarbeit mit Tageszeitungen, regionalkundliche<br />

Literatur und Leseför<strong>der</strong>ung angeboten werden. Die Schaffung e<strong>in</strong>es kulturellen<br />

Klimas an Schulen <strong>in</strong> <strong>der</strong> „Wissens“-gesellschaft unserer Zeit ist nötig und kann<br />

durch kulturelle <strong>Bildung</strong> unterstützt werden. Hierzu gehört auch, Jugendlichen die Kompetenz<br />

zu vermitteln, aus dem Wissen, das ihnen über e<strong>in</strong>e Vielzahl von Medien <strong>–</strong> Zeitung,<br />

Zeitschrift, Radio, Fernsehen, Internet <strong>–</strong> geboten wird, die für sie wichtigen Informationen<br />

zu filtern. Das heißt zu lernen, Texte <strong>in</strong>haltlich zu erfassen, auf Kernaussagen zu reduzieren,<br />

diese zu formulieren <strong>–</strong> schriftlich o<strong>der</strong> mündlich <strong>–</strong> und für die Klärung selbst o<strong>der</strong> von<br />

außen gesetzter Fragestellungen zu nutzen. E<strong>in</strong> solches Vorgehen erfor<strong>der</strong>t auf die Lesekompetenz<br />

aufbauende cognitive und sprachliche Kompetenzen im Umgang mit Texten,<br />

die umso notwendiger werden, je mehr Wissen immer unüberschaubarer über immer mehr<br />

Medien verbreitet wird. Neben Autor<strong>in</strong>nen/Autoren können hier „Textarbeiter/-<strong>in</strong>nen“ im<br />

weitesten S<strong>in</strong>ne, also z.B. Übersetzer/-<strong>in</strong>nen, Journalisten o<strong>der</strong> Lektor<strong>in</strong>nen/Lektoren, letztere<br />

als sozusagen „kritische Erstleser qua Beruf“, <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit <strong>Bildung</strong>se<strong>in</strong>richtungen<br />

unterschiedlichster Art e<strong>in</strong>en wichtigen Beitrag leisten. Der Verband <strong>der</strong> Freien<br />

Lektor<strong>in</strong>nen und Lektoren wäre für e<strong>in</strong> solches Projekt z.B. e<strong>in</strong> Ansprechpartner.<br />

Der reguläre Deutschunterricht kann die wichtige und durch verschiedene gesellschaftliche<br />

Faktoren immer schwierigere Aufgabe des „Leser Auf- und Erziehens“ alle<strong>in</strong> nicht mehr<br />

bewältigen. Es gibt jedoch sowohl für das Grundschulalter wie für Jugendliche bereits ausgearbeitete<br />

Konzepte und vielfältige Aktivitäten zur Leseför<strong>der</strong>ung außerhalb des Deutschunterrichts.<br />

Gerade im Rahmen von Ganztagsschulangeboten durch kompetente Arbeitspartner<br />

im Feld <strong>der</strong> Literatur lassen sich positive Effekte leicht erzielen, da hier das emotional<br />

spielerische Element selbstverständlicher als im Unterricht mite<strong>in</strong>bezogen werden kann.<br />

Freiwilligkeit, Kreativität, lustbetonter Umgang mit Texten und Büchern ohne Bewertung<br />

<strong>der</strong> Ergebnisse können im Vor<strong>der</strong>grund stehen. Die Lese(r)forschung lehrt uns, daß K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

dann zu Lesern werden, wenn sie <strong>in</strong> lesefreundlicher Umgebung aufwachsen, wenn das<br />

Lesen gruppen- und kommunikationstauglich ist. Gegenseitiges Vorstellen von Liebl<strong>in</strong>gsbüchern<br />

und Zeitschriften, Auswählen von Jugendliteratur nach eigenen Kriterien und an<strong>der</strong>e<br />

Methoden s<strong>in</strong>d wichtig, um <strong>in</strong> den Lerne<strong>in</strong>heiten <strong>der</strong> kulturellen <strong>Bildung</strong> Situationen zu<br />

schaffen, <strong>in</strong> denen motivierende Leseerfahrungen gemacht werden können. Autorenbegegnung/Autor<strong>in</strong>nenlesungen<br />

s<strong>in</strong>d <strong>–</strong> gut vorbereitet <strong>–</strong> beson<strong>der</strong>s geeignet, Literatur lebendig<br />

werden zu lassen. Gerade im Bereich <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendliteratur lassen Autoren den<br />

Funken überspr<strong>in</strong>gen, bieten literarische Erfahrungen aus erster Hand beson<strong>der</strong>s für Nichtleser<br />

und die K<strong>in</strong><strong>der</strong>, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Familie ke<strong>in</strong>e Angebote literarischer Art erhalten. Ebenso<br />

läßt sich die Projektzeit fächerübergreifend nutzen, Leseför<strong>der</strong>ung könnte hier Geschichte,<br />

Heimat- und Erdkunde etc. mite<strong>in</strong>beziehen. In Bibliotheken können <strong>in</strong> spielerischer Weise<br />

Grundlagen und Methoden <strong>der</strong> Literatur und Informationsrecherche erarbeitet werden.<br />

Über den Börsenvere<strong>in</strong> des Deutschen Buchhandels und Stiftung Lesen können Wettbewerbe<br />

und e<strong>in</strong>e bestimmte Auswahl von Büchern, auch als regelmäßiges Angebot, unterstützt<br />

durch die Bibliotheken, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e am „Welttag des Buches“, angeboten werden.<br />

Bücher <strong>in</strong> fremden Sprachen können zur Entwicklung des Verstehens e<strong>in</strong>er Fremdsprache,<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> Grenzgebieten, beitragen. Hier wäre denkbar, daß <strong>der</strong> Verband Deutscher

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