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Kulturelle Bildung in der Bildungsreformdiskussion – Konzeption ...

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370 KULTURELLE BILDUNG UND BILDUNGSREFORM<br />

erst durch <strong>Bildung</strong>. Kultur umfasst dabei die gesamte Vielfalt künstlerischer Ausdrucksformen,<br />

die aktive Rezeption, die Kulture<strong>in</strong>richtungen sowie die E<strong>in</strong>richtungen <strong>der</strong> kulturellen<br />

<strong>Bildung</strong>. Für die weitere Entwicklung <strong>der</strong> Gesellschaft ist die Zugänglichmachung <strong>der</strong><br />

Kultur für je<strong>der</strong>mann unverzichtbar.<br />

E<strong>in</strong>beziehung von Verbänden und Nichtregierungsorganisationen <strong>in</strong><br />

europäische Entscheidungsprozesse<br />

Die Koalitionsfreiheit ist e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> wichtigsten Rechte demokratischer Gesellschaften. In<br />

Vere<strong>in</strong>en und Verbänden schließen sich Personen zum Me<strong>in</strong>ungs- und Informationsaustausch<br />

zusammen. In ihren Diskussionsprozessen werden Positionen erarbeitet, die über<br />

E<strong>in</strong>zelme<strong>in</strong>ungen h<strong>in</strong>ausgehen. Vere<strong>in</strong>e und Verbände geben damit abgestimmte Standpunkte<br />

wie<strong>der</strong>, die e<strong>in</strong>en möglichst weitgehenden Konsens aus E<strong>in</strong>zelme<strong>in</strong>ungen bilden<br />

und mehrheitlich getragen werden.<br />

In europäischen Entscheidungsprozessen werden vielfach E<strong>in</strong>zelme<strong>in</strong>ungen den abgestimmten<br />

Positionen noch vorgezogen. Der Deutsche Kulturrat vertritt die Auffassung, dass die<br />

E<strong>in</strong>beziehung von Verbänden und Nichtregierungsorganisationen <strong>in</strong> europäische Entscheidungsprozesse<br />

die demokratische Legitimation <strong>der</strong> Europäischen Union stärken wird.<br />

Stärkung <strong>der</strong> Kulturverträglichkeitsklausel<br />

Mit <strong>der</strong> so genannten Kulturverträglichkeitsklausel hat die Europäische Union e<strong>in</strong> Instrument<br />

geschaffen, dass zur Sicherung von Kunst und Kultur beitragen soll. Alle politischen<br />

Maßnahmen sollen daraufh<strong>in</strong> geprüft werden, ob sie kulturverträglich s<strong>in</strong>d o<strong>der</strong> ob durch<br />

sie die Kultur Schaden nehmen könnte.<br />

Die Kulturverträglichkeitsklausel ist jedoch zur Zeit noch e<strong>in</strong> stumpfes Schwert, da sie<br />

nicht ausreichend konkretisiert ist. Der Deutsche Kulturrat for<strong>der</strong>t daher, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Europäischen<br />

Verfassung festzulegen, wie die Prüfung auf Kulturverträglichkeit konkret auszugestalten<br />

ist. Die kont<strong>in</strong>uierliche E<strong>in</strong>beziehung von Kultur-Verbänden <strong>in</strong> europäische Entscheidungsprozesse<br />

sieht <strong>der</strong> Deutsche Kulturrat als wichtigen Schritt zur Realisierung <strong>der</strong><br />

Kulturverträglichkeitsklausel.<br />

Me<strong>in</strong>ungs- und Informationsfreiheit sowie Sicherung des Medienpluralismus<br />

Durch Artikel 11 <strong>der</strong> Grundrechtscharta wird die Freiheit <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ungsäußerung und die<br />

Informationsfreiheit gesichert.<br />

Der Deutsche Kulturrat ist <strong>der</strong> Überzeugung, dass die Freiheit <strong>der</strong> Presse, des Rundfunks,<br />

des Films sowie <strong>der</strong> sonstigen an die Allgeme<strong>in</strong>heit gerichteten Kommunikation gesichert<br />

se<strong>in</strong> muss. Die Sicherung und Weiterentwicklung <strong>der</strong> Demokratie ist zw<strong>in</strong>gend mit <strong>der</strong><br />

„Pressefreiheit“ verbunden.<br />

Der Deutsche Kulturrat schließt sich For<strong>der</strong>ungen an, dass Artikel 11 <strong>der</strong> Grundrechtscharta<br />

wie folgt geän<strong>der</strong>t werden soll:<br />

1. Das Recht <strong>der</strong> freien Me<strong>in</strong>ungsäußerung wird gewährleistet. Ebenso wird das Recht<br />

gewährleistet, sich aus allgeme<strong>in</strong> zugänglichen Quellen umfassend zu <strong>in</strong>formieren. Dies<br />

schließt <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e den Zugang zu kulturellen Angeboten und Angeboten <strong>der</strong> <strong>Bildung</strong><br />

e<strong>in</strong>.

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