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Kulturelle Bildung in der Bildungsreformdiskussion – Konzeption ...

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356 KULTURELLE BILDUNG UND BILDUNGSREFORM<br />

1. STELLUNGNAHMEN DES DEUTSCHEN KULTURRATES<br />

In se<strong>in</strong>en Stellungnahmen und Positionspapieren tritt <strong>der</strong> Deutsche Kulturrat für die<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Rahmenbed<strong>in</strong>gungen von Kunst und Kultur e<strong>in</strong>schließlich <strong>der</strong> kulturellen<br />

<strong>Bildung</strong> e<strong>in</strong>. <strong>Kulturelle</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>in</strong> ihren verschiedenen Facetten nimmt nicht<br />

nur <strong>in</strong> den Stellungnahmen des Deutschen Kulturrates e<strong>in</strong>en wichtigen Stellenwert<br />

e<strong>in</strong>, die sich ausdrücklich mit Fragen <strong>der</strong> kulturellen <strong>Bildung</strong> befassen, son<strong>der</strong>n auch <strong>in</strong><br />

jenen, <strong>in</strong> denen es um die Sicherung des kulturellen Lebens <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er ganzen Breite und<br />

die Chancen <strong>der</strong> Teilhabe an Kunst und Kultur geht. In den letzten Jahren hat <strong>der</strong><br />

Deutsche Kulturrat auf Grund <strong>der</strong> wachsenden Bedeutung <strong>in</strong>ternationaler und europäischer<br />

Entscheidungen zu diesen vermehrt Stellung genommen. Hier geht es u.a.<br />

darum zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n, dass <strong>Bildung</strong> und Kultur unter re<strong>in</strong> ökonomischen Gesichtspunkten<br />

betrachtet werden. Es geht vielmehr darum, dafür e<strong>in</strong>zutreten, dass Kunst und<br />

Kultur im Kontext <strong>der</strong> Debatte um dier Dase<strong>in</strong>svorsorge e<strong>in</strong>en prom<strong>in</strong>enten Platz e<strong>in</strong>nehmen<br />

und e<strong>in</strong>en beson<strong>der</strong>en Schutz erhalten. Max Fuchs geht <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Beitrag <strong>in</strong> diesem<br />

Band ausführlich auf die Wechselwirkung zwischen ökonomischer und gesellschaftlicher<br />

Debatte und <strong>der</strong>en kultur- und bildungspolitischen Auswirkungen e<strong>in</strong>.<br />

1.1 Chancen <strong>der</strong> <strong>Kulturelle</strong>n <strong>Bildung</strong> nutzen! <strong>–</strong> Stellungnahme<br />

des Deutschen Kulturrates zum Ausbau <strong>der</strong> Ganztagsschule<br />

Berl<strong>in</strong>, den 25.03.2004. Der Deutsche Kulturrat, <strong>der</strong> Spitzenverband <strong>der</strong> Bundeskulturverbände,<br />

sieht <strong>in</strong> dem Ausbau von Ganztagsschulen grundsätzlich Chancen für die kulturelle <strong>Bildung</strong>.<br />

Bund und Län<strong>der</strong> wollen nach ihrer geme<strong>in</strong>samen Verwaltungsvere<strong>in</strong>barung Innovationsprogramm<br />

„Zukunft <strong>Bildung</strong> und Betreuung“ vom Mai 2003 das Ganztagsschulwesen bedarfsgerecht<br />

ausbauen. Dieses bedeutet e<strong>in</strong>e tiefgreifende Verän<strong>der</strong>ung für die deutsche<br />

<strong>Bildung</strong>slandschaft, die überwiegend e<strong>in</strong>e jahrzehntelange Tradition <strong>in</strong> <strong>der</strong> Halbtagsschule<br />

hat. In den vergangenen Jahrzehnten wurde e<strong>in</strong>e breit gefächerte Trägerstruktur <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

kulturellen K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendbildung aufgebaut. Sie reicht von Musikschulen über Jugendkunstschulen,<br />

zu Vere<strong>in</strong>en, soziokulturellen Zentren und an<strong>der</strong>en E<strong>in</strong>richtungen <strong>der</strong><br />

kulturellen <strong>Bildung</strong>. Es gab zudem auch bisher schon vielfältige Kooperationen mit Kulture<strong>in</strong>richtungen.<br />

Die Träger kultureller <strong>Bildung</strong> haben e<strong>in</strong>e Pädagogik und Arbeitsweise sowie e<strong>in</strong> <strong>Bildung</strong>sverständnis<br />

entwickelt, die auf dem Primat <strong>der</strong> Freiwilligkeit beruhen und an den Stärken<br />

von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen anknüpfen. Bei allen län<strong>der</strong>spezifischen Unterschieden <strong>in</strong><br />

den <strong>Konzeption</strong>en von Ganztagsschulen muss es darum gehen, e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tegrierte Ganztagsbildung<br />

zu ermöglichen, bei <strong>der</strong> die verschiedenen Partner ihre Stärken und Beson<strong>der</strong>heiten<br />

e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen können.<br />

Im Mittelpunkt <strong>der</strong> kulturellen <strong>Bildung</strong> steht die ästhetische <strong>Bildung</strong>. Die ästhetische <strong>Bildung</strong><br />

vermittelt mehr als Kenntnisse im Malen, S<strong>in</strong>gen, Tanzen, Theater spielen, Bauen,<br />

Umgang mit Film und Medien usw. Ästhetische <strong>Bildung</strong> bedeutet Aneignung von und<br />

Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit Welt. Alle K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen haben e<strong>in</strong>en s<strong>in</strong>nlichen Zu-

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