28.11.2012 Aufrufe

Kulturelle Bildung in der Bildungsreformdiskussion – Konzeption ...

Kulturelle Bildung in der Bildungsreformdiskussion – Konzeption ...

Kulturelle Bildung in der Bildungsreformdiskussion – Konzeption ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

18 KULTURELLE BILDUNG UND BILDUNGSREFORM<br />

6. Bekräftigung von Qualität als Priorität bei allen <strong>Bildung</strong>sanstrengungen, um zu nachweisbaren<br />

Lernergebnissen sowohl im Bereich <strong>der</strong> Basisqualifikationen („life skills“) als<br />

auch im Lesen, Schreiben und Rechnen zu kommen<br />

Auch wenn e<strong>in</strong>ige dieser Ziele, wie z.B. <strong>der</strong> kostenfreie Grundschulunterricht für Jungen und<br />

Mädchen, <strong>in</strong> Deutschland e<strong>in</strong>e Selbstverständlichkeit s<strong>in</strong>d, besteht bei e<strong>in</strong>igen an<strong>der</strong>en auch <strong>in</strong><br />

Deutschland noch Handlungsbedarf, so beispielsweise bei <strong>der</strong> Ausweitung und Verbesserung<br />

<strong>der</strong> frühk<strong>in</strong>dlichen Betreuung und Erziehung. Ebenso kristallisiert sich immer mehr heraus,<br />

dass Analphabetismus auch <strong>in</strong> Deutschland weiter verbreitet ist als vermutet wird, hier zumeist<br />

<strong>in</strong> Form des sekundären Analphabetismus, d.h. <strong>der</strong> fehlenden Praxis <strong>in</strong> Lesen und Schreiben,<br />

was zu e<strong>in</strong>em Verlust <strong>der</strong> teilweise ohneh<strong>in</strong> nur ger<strong>in</strong>gen Schreib- und Lesekenntnis führt. Damit<br />

die sechs „Dakar-Ziele“ bis zum Jahr 2015 erreicht werden, sollen laut Aktionsplan von<br />

Dakar Regierungen, UN-Organisationen, Nichtregierungsorganisationen und die Zivilgesellschaft<br />

zusammenarbeiten. E<strong>in</strong> wichtiges Aktionselement ist die Bereitstellung <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen<br />

personellen und f<strong>in</strong>anziellen Ressourcen zur Umsetzung <strong>der</strong> genannten sechs Ziele.<br />

2.1.3 <strong>Bildung</strong> für nachhaltige Entwicklung<br />

Die Vere<strong>in</strong>ten Nationen haben am 20. Dezember 2002 beschlossen, die Weltdekade „<strong>Bildung</strong><br />

für nachhaltige Entwicklung“ (2005 <strong>–</strong> 2014) auszurufen. Bezugspunkt ist die Agenda<br />

21 von Rio. Der Agendaprozess soll im <strong>Bildung</strong>ssystem verankert werden. Die Deutsche<br />

UNESCO-Kommission hat bereits im Jahr 1998 <strong>in</strong> ihrer Resolution „<strong>Bildung</strong> für nachhaltige<br />

Entwicklung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland“ (siehe Teil D) gefor<strong>der</strong>t, den Nachhaltigkeitsgedanken<br />

stärker im <strong>Bildung</strong>swesen zu berücksichtigen. In ihrer Hamburger Erklärung<br />

„Nachhaltigkeit lernen: Hamburger Erklärung <strong>der</strong> Deutschen UNESCO-Kommission<br />

zur Dekade <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>ten Nationen „<strong>Bildung</strong> für nachhaltige Entwicklung“ (2005<br />

- 2014)“ (siehe Teil D) aus dem Jahr 2003 hat die Deutsche UNESCO-Kommission konkrete<br />

Vorschläge unterbreitet, wie das Ziel „<strong>Bildung</strong> für nachhaltige Entwicklung“ <strong>in</strong> Deutschland<br />

operationalisiert werden kann. Die Deutsche UNESCO-Kommission bezieht ausdrücklich<br />

Kulture<strong>in</strong>richtungen bei <strong>der</strong> Umsetzung des Ziels „<strong>Bildung</strong> für nachhaltige Entwicklung“<br />

mit e<strong>in</strong> und verknüpft damit kulturelle <strong>Bildung</strong> mit Umweltbildung. Dieses entspricht<br />

dem <strong>in</strong> <strong>der</strong> UNESCO vertretenen weiten Kulturbegriff, <strong>der</strong> auch den Schutz <strong>der</strong><br />

natürlichen Lebensgrundlagen be<strong>in</strong>haltet. Ende des Jahres 2004 hat das Deutsche Nationalkomitee<br />

zur Umsetzung <strong>der</strong> Weltdekade se<strong>in</strong>e Arbeit aufgenommen.<br />

Neben den erwähnten speziellen bildungspolitischen Resolutionen hat die UNESCO <strong>in</strong><br />

ihren kulturpolitischen Grundsatzpapieren stets auf die Bedeutung von kultureller <strong>Bildung</strong><br />

als Schlüssel zur Partizipation an Kunst und Kultur h<strong>in</strong>gewiesen. Unter Bezugnahme auf die<br />

Allgeme<strong>in</strong>e Erklärung <strong>der</strong> Menschenrechte und den Pakt für wirtschaftliche, soziale und kulturelle<br />

Rechte hat die UNESCO im Jahr 2001 auf ihrer 31. Generalkonferenz <strong>in</strong> Paris die<br />

„Allgeme<strong>in</strong>e Erklärung zur kulturellen Vielfalt“ (siehe Teil D) verabschiedet. In dieser Erklärung<br />

spricht sich die UNESCO ausdrücklich dafür aus, dass Kulturgüter Waren beson<strong>der</strong>er<br />

Art s<strong>in</strong>d, da sie Träger von Wertvorstellungen, Identitäten und S<strong>in</strong>n s<strong>in</strong>d und dass die Staaten<br />

ihre Kulturpolitik, im Rahmen gelten<strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationaler Vere<strong>in</strong>barungen, selbst def<strong>in</strong>ieren<br />

und bestimmen können müssen, <strong>in</strong>wieweit sie den eigenen Kulturbereich unterstützen.<br />

Dieser Aspekt ist beson<strong>der</strong>s wichtig, betrachtet man die zweite Seite des „Schwertes“ <strong>in</strong>ternationale<br />

Vere<strong>in</strong>barungen und <strong>in</strong>ternationale Organisationen. Auf <strong>der</strong> Seite <strong>der</strong> UNESCO,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!