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Kulturelle Bildung in der Bildungsreformdiskussion – Konzeption ...

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172 KULTURELLE BILDUNG UND BILDUNGSREFORM<br />

Abb. 6<br />

ETHNOLOGIE<br />

POLITIKWISSENSCHAFT<br />

Religionswissenschaft<br />

Tanz- und<br />

Theaterwissenschaft<br />

Filmwissenschaft<br />

Kunstwissenschaft<br />

KULTURWISSENSCHAFTEN/<br />

GEISTESWISSENSCHAFTEN<br />

Zeitdiagnose: Diszipl<strong>in</strong>äre Zugänge<br />

SOZIOLOGIE<br />

Kultursoziologie Sozialtheorie<br />

Makro-Soziologie<br />

Religionssoziologie<br />

Musikethnologie<br />

Musikwissenschaft<br />

Mo<strong>der</strong>nisierungstheorien<br />

ZEITDIAGNOSE<br />

Postcolonialismus<br />

Literaturwissenschaft<br />

vergleichende<br />

Soziologie<br />

Zivilisationstheorie<br />

Geschichte<br />

Kulturphilosophie<br />

6/04<br />

PHILOSOPHIE<br />

empirische Werteforschung<br />

Sozialphilosophie<br />

Geschichtsphilosophie<br />

<strong>in</strong>terkulturelle Philosophie<br />

MEDIEN,<br />

v.a. Feuilleton<br />

wird dieses spezifische Verständnis von historischer Zeit Vico zugesprochen. Wir bef<strong>in</strong>den<br />

uns damit im Vorfeld <strong>der</strong> Aufklärung, was <strong>in</strong>sofern folgerichtig ist, als „Aufklärung“ oft<br />

genug als weiteres Synonym für „Mo<strong>der</strong>ne“ verwendet wird.<br />

Nun ist die Mo<strong>der</strong>ne auch kritisch mit sich selbst. Dies heißt <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e, dass es immer wie<strong>der</strong><br />

gewichtige Versuche gegeben hat, das Deutungsmonopol <strong>der</strong> westlichen Mo<strong>der</strong>ne zu brechen.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e haben Soziologen wie Simmel, Eisenstadt, Toura<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> Asnason (vgl. Knöbl<br />

2001) die Vormacht <strong>der</strong> Max-Weberschen Deutung <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne angegriffen. Max Webers<br />

Theorie <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne basiert auf <strong>der</strong> Durchsetzung vor allem von Rationalität, von rationaler<br />

Lebensführung, von Rechenhaftigkeit und von Individualität und Kapitalismus. Dagegen, so<br />

die genannten Autoren, muss man heute vielmehr von „multiple mo<strong>der</strong>nities“ sprechen, da die<br />

frühere Sowjetunion o<strong>der</strong> Japan zwar mo<strong>der</strong>ne Staaten seien, aber nicht <strong>in</strong> das all zu l<strong>in</strong>eare<br />

Entwicklungsmodell von Max Weber passen. Dieses, so an<strong>der</strong>e Kritiker, hat <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>er Weiterentwicklung <strong>in</strong> <strong>der</strong> „Mo<strong>der</strong>nisierungs-Theorie“ eher Schaden angerichtet als Erkenntnisse<br />

geliefert, weil es über viele Jahrzehnte <strong>–</strong> etwa <strong>in</strong> <strong>der</strong> Entwicklungspolitik <strong>–</strong> nur e<strong>in</strong>en<br />

e<strong>in</strong>zigen Entwicklungspfad für die „Entwicklungslän<strong>der</strong>“ zugelassen habe (Wehl<strong>in</strong>g 1992).

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