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Kulturelle Bildung in der Bildungsreformdiskussion – Konzeption ...

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412 KULTURELLE BILDUNG UND BILDUNGSREFORM<br />

Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke Angebote unterbreitet <strong>–</strong> auch zum Thema<br />

des literarischen Übersetzens selbst, um die Schüler für unterschiedliche Qualitäten von Sprache<br />

zu sensibilisieren. Bücher und Themen können auf diese Weise popularisiert werden. Es<br />

kann mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen <strong>in</strong> Schreibwerkstätten gearbeitet, Praktika für berufliche<br />

<strong>Bildung</strong> können <strong>in</strong> Literaturhäusern, Literaturarchiven, Bibliotheken ermöglicht werden. In<br />

„Stammschulen“ könnten entsprechende Traditionen dazu entwickelt werden.<br />

zu 4. und 5. Grundlage e<strong>in</strong>er erfolgreichen Ausbildung <strong>in</strong> Schulen, und dies gilt auch für<br />

den Bereich <strong>der</strong> Sprach- und Leseför<strong>der</strong>ung, ist die Schaffung von bildungsfreundlichen<br />

Arbeits- und Unterrichtsbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> diesen E<strong>in</strong>richtungen. Hierzu gehören die ausreichende<br />

personelle Ausstattung und e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Weiterbildung <strong>der</strong> Lehrenden ebenso<br />

wie beispielsweise die För<strong>der</strong>ung von unterstützenden Angeboten für das familiäre Umfeld<br />

<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen. Vor allem dürfen die enormen Schwierigkeiten, mit denen<br />

die Erfüllung des schulischen <strong>Bildung</strong>sauftrags heute konfrontiert ist, nicht dazu führen,<br />

daß Ausbildungsziele und Qualitätsmaßstäbe stetig nach unten angeglichen werden. Vielmehr<br />

müssen die Bed<strong>in</strong>gungen dafür geschaffen werden, daß Schüler, je nach ihren Möglichkeiten<br />

und Interessen, Leistungskriterien erfüllen können. Dies ist die Hausaufgabe,<br />

die zunächst von <strong>der</strong> Schulpolitik zu erledigen ist. Erst wenn von dieser Seite entsprechende<br />

bildungspolitische Maßnahmen ergriffen werden, kann auch die Zusammenarbeit mit außerschulischen<br />

Trägern literarischer <strong>Bildung</strong>sangebote langfristigen Erfolg versprechen.<br />

Um diese Zusammenarbeit bei <strong>der</strong> Sprachför<strong>der</strong>ung und literarischen <strong>Bildung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule,<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> Ganztagsschulen, mit Leben zu erfüllen, müssen Rahmenvere<strong>in</strong>barungen<br />

ausgehandelt werden. Dazu gehören auch geme<strong>in</strong>sam entwickelte Fortbildungsangebote<br />

(denkbar wäre Grundwissen <strong>der</strong> Entwicklungspsychologie im K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendalter,<br />

Pädagogik und Methodik, Jugendschutz, Umgang mit verhaltensgestörten K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und<br />

Jugendlichen). Für Autoren, die regelmäßig <strong>in</strong> Schulprojekten arbeiten, wäre die Konzipierung<br />

e<strong>in</strong>es Grundkurses denkbar. Des Weiteren müssen Honorare ausgehandelt werden,<br />

die <strong>der</strong> Aufgabe und <strong>der</strong> Kompetenz <strong>der</strong> Autoren sowie dem Zeitaufwand entsprechen.<br />

E<strong>in</strong>e Abstimmung mit den zuständigen Kulturämtern ist denkbar.<br />

Die Entwicklungspotentiale <strong>der</strong> lese- und literaturför<strong>der</strong>nden <strong>Bildung</strong> s<strong>in</strong>d groß. Vorrangig<br />

s<strong>in</strong>d Rahmenbed<strong>in</strong>gungen, die anregend und för<strong>der</strong>lich für die Kooperation auf lokaler<br />

und regionaler Ebene s<strong>in</strong>d. Trägerübergreifende Fortbildungsangebote und verb<strong>in</strong>dliche<br />

Standards dienen <strong>der</strong> Qualitätssicherung.<br />

zu 6. Die E<strong>in</strong>richtungen <strong>der</strong> Literaturvermittlung <strong>–</strong> je nach Bundesland Literaturräte,<br />

-büros, häuser, Schriftstellerverbände o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Friedrich-Bödecker-Kreis <strong>–</strong> bieten nach Maßgabe<br />

ihrer personellen und f<strong>in</strong>anziellen Ressourcen und <strong>der</strong> <strong>in</strong>haltlichen Schwerpunkte<br />

ihrer Arbeit Projekte zur Literatur- und Leseför<strong>der</strong>ung wie zur För<strong>der</strong>ung des literarischen<br />

Schreibens für <strong>Bildung</strong>se<strong>in</strong>richtungen an, vor allem für Schulen, bisweilen auch Hochschulen<br />

o<strong>der</strong> Volkshochschulen. Zum Bestand dieser För<strong>der</strong>arbeit gehören, um nur die<br />

gängigsten Formen zu nennen, Lesungen mit geeigneten Autoren und thematische Reihen<br />

mit Beteiligung von Autoren <strong>in</strong> und außerhalb <strong>der</strong> <strong>Bildung</strong>se<strong>in</strong>richtungen, Werkstattgespräche<br />

mit Autoren, kooperative Projekte, die den Entstehungsprozeß literarischer Werke<br />

o<strong>der</strong> den Weg vom Manuskript zum Buch aufbereiten, Schreib- und Textwerkstätten von<br />

unterschiedlichster Provenienz.<br />

Dieser För<strong>der</strong>beitrag von E<strong>in</strong>richtungen <strong>der</strong> Literaturvermittlung zur „kulturellen <strong>Bildung</strong>“<br />

bedarf

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